Milliarden-ProjektKöln kann Kabel: Tech-Riese auf den Spuren von Traditionsfirma

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Kölns Oberbürgermeisterin gratulierte Anders Jensen, dem Vize-Chef des NKT-Konzerns, zu dem Zuschlag für das milliardenschwere Projekt.

von Adnan Akyüz  (aa)

Köln – Es ist ein sehr dicker Fisch, den die Kölner Firma Nordiske Kabel og Traadfabriker (NKT) an Land gezogen hat. Die dänische Kabel-Firma mit Sitz in Köln hat den Zuschlag für die Aufträge für die Lieferung und Verlegung der Stromkabel für den SuedLink und SuedOstLink erhalten.

Für die Stromtrassen, die Windenergie aus dem Norden liefern sollen, wird der internationale Konzern einen Großteil der Kabel produzieren und verlegen. Das Gesamtvolumen liegt bei rund 1,5 Milliarden Euro. Doch es ist nicht das erste Mal, dass eine Kölner Kabel-Firma so ein Mega-Projekt an Land gezogen hat.

Für Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Wirtschaftsdezernent Markus Greite gab es bei dem Besuch auf dem NKT-Gelände Grund zur Freude. Sie gratulierten Anders Jensen, dem Vize-Chef des Kabel-Konzerns, „für den größten Auftrag der Firmengeschichte“.

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Es ist gleichzeitig das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende in Deutschland. Es umfasst die Lieferung und Installation eines Hochspannungs-Gleichstrom-Kabelsystems mit einer Trassenlänge von rund 750 Kilometern für den deutschen Stromkorridor SuedLink.

Henriette Reker: „Sind stolz, zur Energiewende etwas beizutragen“

Mit diesem Projekt werde der Wirtschaftsstandort Köln gestärkt, sagte die OB bei ihrem Besuch. Reker weiter: „Dies ist ein großartiges Signal für Köln. Unser Wirtschaftsstandort unterstreicht einmal mehr seine herausragende Rolle für hochwertige und zukunftsweisende Lösungen im internationalen Markt. Wir sind sehr stolz, zur Energiewende in Deutschland von Köln aus etwas beitragen zu können.“

Suedlink-Projekt schafft neue Arbeitsplätze in Köln

NKT plant, ab 2022 die Produktion dieser Kabel am Standort Köln und in Schweden aufzunehmen. Allein durch dieses Projekt würden in Köln 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Damit folgt der Kabel-Riese dem Beispiel von Kölner Pionieren.

F&G baute Unterseekabel von Europa nach Amerika

Es waren nämlich Ingenieure und Techniker der Tochtergesellschaft Norddeutsche Seekabelwerke der 1826 in Köln gegründeten Firma Felten & Guilleaume (F&G), die 1958 und 1959 das 1.855 km lange Untersee-Telekommunikationskabel TAT 2 entwickelten und lieferten.

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Die F&G-Werke in Köln-Mülheim waren seinerzeit der Kabel-Spezialist weltweit. Das Foto wurde im Jahr 2000 aufgenommen.

Auch war die Kölner Firma an dem Bau des 3.224 km langen transatlantischen Seekabels, das über Island, Grönland und Kanada Europa mit dem amerikanischen Kontinent verband, maßgeblich beteiligt.

Kölner Firma NKT kaufte 1999 Kabelhersteller F&G auf

Später wurde es als Teil des „Heißen Drahts“ zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml bekannt. F&G wurde 1999 von der NKT Holding, die heute 3700 Mitarbeiter hat, aufgekauft. Die Kölner „Felten & Guilleaume Carlswerk AG“ hatte zu seiner Blütezeit 1960 über 23.560 Mitarbeiter.

Stefan Raab, „Viva“ und Schauspiel Köln in ehemaligem Carlswerk in Köln-Mülheim

Die Grundmauern des Werksgeländes an der Schanzenstraße bezog in den 1990ern der Fernsehsender „Viva“. Brainpool, die ehemalige Firma von TV-Moderator Stefan Raab, hatte auch ihren Sitz dort. Heute ist das Areal, in dem sich etwa die Außenstelle des Schaupiel Köln befindet, ein dynamisches Medienviertel.

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Ein Relikt aus vergangen Tagen: Auf diesen alten Gleisen am Clevischen Ring in Köln-Mülheim wurden die großen Kabeltrommeln der F&G-Werke transportiert.

Etwas ältere Anwohner in Mülheim müssten sich noch an die riesigen Kabeltrommeln erinnern, die auf dem Clevischen Ring standen. Von dort wurden sie auf Schienen zum Rhein gebracht, damit sie verschifft werden können. Wer genau hinschaut, sieht heute noch alte Gleise im Boden am Eingang zum Böcking Park, die an diese Zeit erinnern.