Feuerwehr und Polizei in Köln sind in der Silvesternacht Ziel von Angriffen geworden. Auch kam es zu einer Bluttat.
Silvesternacht in KölnDrei Polizisten durch Böllerwürfe verletzt – 18-Jähriger nach Messerattacke in U-Haft
Unbekannte haben in Köln Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr mit Feuerwerkskörpern beschossen. Zwei Beamte seien durch Böller verletzt worden, teilte eine Polizeisprecherin in der Nacht zu Mittwoch (1. Januar 2025) mit.
Inzwischen hat sich die Zahl der verletzten Polizisten auf drei erhöht. Auch ist es auf den Ringen zu einer Bluttat gekommen – inzwischen sitzt dafür ein 18-Jähriger in U-Haft.
Kölner Polizei: Einsatzkräfte durch Böllerwürfe verletzt
Wie Polizeisprecher Christoph Gilles am Neujahrstag (1. Januar 2025) gegenüber EXPRESS.de erklärte, seien drei Kollegen durch Böllerwürfe verletzt worden. Einer sei in Finkenberg (Porz) am Hals getroffen worden, als die Polizei gegen ein Uhr die Feuerwehr unterstützte, die zu einem Wohnhausbrand gerufen worden war.
Dabei wurden die Einsatzkräfte aus einer Personengruppe heraus gezielt mit Feuerwerksraketen und Böllern beworfen. Der getroffene Polizist erlitt Verbrennungen am Hals und war nicht mehr dienstfähig. Wie auch ein Kollege, der am Görlinger Zentrum (Bocklemünd) von einem Böller am Knie getroffen wurde.
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Am Hohenzollernring traf ein Böller einen Beamten am Fuß. Er konnte seinen Dienst aber fortsetzen. Porz, Görlinger Zentrum und Ringe waren neben dem Kölnberg Einsatzschwerpunkte in der Silvesternacht.
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Auf den Ringen eskalierte gegen 2.40 Uhr ein Streit. Dabei wurde ein Mann (25) niedergestochen. Der Köln-Besucher erlitt schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen im Bauchbereich und musste notoperiert werden. Anhand der Videobeobachtung konnte wenig später ein Tatverdächtiger (18) an der Gilbachstraße festgenommen werden.
„Eine scharfe Schusswaffe, die er kurz vorher weggeworfen haben soll, wurde sichergestellt“, so Polizeisprecher Gilles. Eine Mordkommission übernahm die Ermittlungen.
Am Donnerstag (2. Januar) schickte ein Haftrichter den 18-Jährigen wegen des dringenden Verdachts der gefährlichen Körperverletzung in U-Haft. Weil der Heranwachsende freiwillig von dem Opfer abgelassen haben soll, liegt der Vorwurf nicht im Bereich eines versuchten Tötungsdeliktes.
Haftgründe sind laut einer Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft Flucht- und Wiederholungsgefahr. Zu den Vorwürfen schweigt der 18-Jährige bislang.
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Wie die Polizei mitteilte, war es zudem schon vor dem eigentlichen Jahreswechsel zu unkontrollierten Böllerwürfen auf der linksrheinischen Frankenwerft gekommen, wo sich mehrere tausend überwiegend junge Menschen tummelten. Die Polizei verstärkte dort ihre Präsenz.
Insgesamt erteilten die Einsatzkräfte bis zum Neujahrsmorgen in Köln 62 Platzverweise und nahmen 30 Personen in Gewahrsam. In 57 Fällen schritten die Beamtinnen und Beamte ein, weil Feuerwerkskörper unsachgemäß oder gegen Menschenmengen sowie Einsatzkräfte gerichtet wurden.
Vier Messer wurden sichergestellt, 61 Fahrzeuge überprüft, drei Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verkehrsverstößen gefertigt. Eine abschließende Bilanz des Silvestereinsatzes steht aber noch aus.
Im Kölner Süden ist es an Silvester zu einer schweren Sachbeschädigung gekommen. Ein Opel ist auf der Bonner Straße im Stadtteil Bayenthal komplett ausgebrannt. Der Wagen soll angezündet worden sein.