Die Entscheidung der Kölner Politik, den Großmarkt Ende 2025 zu schließen, stößt auf Kritik.
„Das ist Wortbruch!“Großmarkt-Ende trifft Kölner Gastro ins Mark – diese Konsequenzen drohen jetzt
von Adnan Akyüz (aa)
Großer Ärger in der Kölner Gastronomie. Nach dem Ratsbeschluss zur ersatzlosen Schließung des Großmarkts im Stadtteil Raderberg herrscht dicke Luft. Ein Kölner Restaurant-Chef kritisiert die Entscheidung der Politik mit deutlichen Worten!
Der Entschluss steht fest. Der Kölner Großmarkt muss Ende 2025 schließen. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag (27. Juni) beschlossen. Das geplante Frischezentrum in Marsdorf kommt auch nicht. Damit endet eine Ära in Köln, was die Kölner Gastronomie und Wochenmärkte vor große Probleme stellt.
Köln: Großmarkt muss Ende 2025 schließen
Für die Gastronomie ist die Entscheidung ein Schlag ins Gesicht, wie Fabio Parentela vom „Sansone Due“ an der Komödienstraße im Gespräch mit EXPRESS.de schildert. Das italienische Restaurant ist seit seiner Gründung 1982 eines der bekanntesten und beliebtesten Restaurants in der Region und bewirtet regelmäßig Promis.
Zur Schließung des Großmarkts findet Fabio Parentela deutliche Worte: „Die Politik hat ihr Versprechen, in Marsdorf eine Alternative zu errichten, nicht eingehalten. Das ist Wortbruch! Würden wir sowas machen, würden wir als Betrüger betitelt werden. Der Stadtrat kann das aber einfach tun. Der Großmarkt ist das Herz der Kölner Gastronomie.“
Die aktuelle Situation erinnert Fabio Parentela auch an das Brunnen-Problem vor dem italienischen Restaurant. Obdachlose Menschen baden seit Jahren, teilweise bis heute, in dem Brunnen – vor den Augen der Gäste. Trotz mehrerer Gespräche mit der Stadt wurden Versprechen, die laut Parentela gegeben wurden, nie eingehalten. Der Wirt wurde alleingelassen.
Welche Auswirkungen die Schließung des Großmarkts für Gastronomie und Wochenmärkte befürchtet werden, erklärt der erfahrene Gastronom so: „Wir werden dann vermutlich weitere Wege haben und teurere Waren einkaufen müssen. Das wird sich bei den Preisen für die Kundschaft ausdrücken. Zudem befürchten wir, dass wir manche Waren nicht mehr bekommen und deswegen Gerichte aus unseren Menüs streichen müssen. Wir kaufen nahezu alle Zutaten für unsere Gerichte im Großmarkt. Dort stimmt die Qualität, die Waren sind hochwertig, was auch unser Anspruch ist.“
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Der Stadtrat hatte die Schließung des Großmarkts für Ende 2025 beschlossen, weil auf dem Gelände ein Teil der neuen Parkstadt Süd gebaut werden soll. Das Projekt mit neuen Wohn- und Gewerbeflächen habe Vorrang, hieß es.
SPD, Linke und FDP hatten in der Ratssitzung einen Antrag gestellt, die Händlerinnen und Händler bis 2030 auf dem Großmarkt zu lassen. Grüne, CDU, Volt und Oberbürgermeisterin Henriette Reker haben dagegen gestimmt.