Wirbel um E-Scooter in KölnBergung aus dem Rhein: Wer muss zahlen? Lösung in Sicht
Köln. Wirbel um E-Scooter in Köln: In Porz wird am Donnerstag (17. Juni) in der Bezirksvertretung der Antrag über ein mögliches Verbot diskutiert. Viele Anwohner ärgern sich über herumliegende E-Scooter und die Folgen. Doch was passiert nun mit den mindestens 500 E-Scootern, die immer noch im Rhein liegen? EXPRESS hat nachgefragt, wer die Kosten für die Bergungsarbeiten übernehmen wird.
Köln: Bezirksregierung überprüft Gefahr, die von E-Scootern im Rhein ausgeht
Laut WDR soll ein großer Anbieter bloß abgewunken haben, als er von den Kosten für die Rhein-Bergung gehört hatte. Seitdem ist nichts mehr passiert. Doch je länger die E-Roller im Rhein bleiben, desto größer ist die laut der Umwelt-Aktivisten von „KRAKE“ die Gefahr für die Umwelt. Bei geborgenen Scootern wurde bereits festgestellt, dass giftige Flüssigkeit aus den Akkus entwichen war. Wann werden die E-Scooter also endlich aus dem Rhein gefischt?
„Die Bezirksregierung Köln ist unter anderem zuständig für die Gewässeraufsicht am Rhein. Wir werden daher jetzt zunächst prüfen, welche Gefahren von den Scootern ausgehen und dann gegebenenfalls eine Bergung veranlassen. Alle weiteren Schritte werden in Abstimmung mit der Stadt Köln erfolgen, die die Verträge mit den Scooter-Verleihern schließt“, sagt Vanessa Nolte, Sprecherin der Bezirksregierung Köln.
Sie betont: „Eine anteilige Beteiligung der Bezirksregierung an den Kosten für die Bergungsarbeiten kommt nicht infrage.“
E-Scooter: Kosten für Bergung aus dem Rhein – Anbieter mit klarer Ansage
Doch werden die Scooter-Anbieter die Kosten komplett tragen?
„Definitiv werden die Anbieter die Kosten vollständig übernehmen. Als Verband nehmen wir das Thema vor Ort in Köln sehr ernst und sehen uns klar mit in der Verantwortung, die Scooter schnellstmöglich aus dem Rhein zu bergen. Dafür haben unsere Mitgliedsunternehmen Spezialfirmen mit professionellen Tauchern angefragt, um zügig eine Lösung zu finden“, kündigt Christoph Egels vom Branchenverband „Plattform Shared Mobility“ nach EXPRESS-Anfrage an.
Köln: Kosten für Bergung – „Gehen von fünfstelligem Betrag aus“
Halbjährlich sollen außerdem in Köln Reinigungsarbeiten durchgeführt werden, um Roller im Rhein zukünftig schneller zu bergen und Ansammlungen zu verhindern.
Die Scooter-Anbieter würden sich gerade auch um weitere Parkverbotszonen in unmittelbarer Nähe zum Rhein kümmern. „Außerdem wird unter Hochdruck an technischen Lösungen gearbeitet, um das GPS-Tracking der E-Scooter noch genauer aussteuern zu können und möglichst früh aktiv zu werden“, betont der Sprecher.
Klar sei auch, dass es kein günstiges Unterfangen werde, die E-Scooter mit Tauchern aus dem Rhein zu bergen.
„Bei den Bergungskosten geht die PSM derzeit von einem hohen vierstelligen beziehungsweise niedrigem fünfstelligen Betrag aus“, so Egels. Mit der Unterstützung durch Drohnen könnten E-Scooter zukünftig schnell gefunden und geborgen werden. Dazu seien die diversen Scooter-Anbieter noch in Gesprächen.
Kölns OB Henriette Reker: E-Scooter polarisieren
Zu der Riesen-Scooterei in Köln nimmt auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker Stellung: „Scooter polarisieren. Für die Einen sind sie eine Bereicherung für die eigene Fortbewegung in der Metropole und Teil von moderner Mobilität, für Andere einfach nur ein Ärgernis. Ich halte es für normal, dass sich ein neues Verkehrsmittel erstmal in der Stadt etablieren, seine Rolle finden muss.“
Bisher habe die Stadt bei Problemen immer Lösungen gemeinsam mit den Anbietern gefunden.