In der Hermesgasse in Köln-Niehl ist Zoff angesagt: Die Anwohnerinnen und Anwohner beschweren sich über Müll, Ruhestörungen und sogar Bedrohungen.
„Was willst du, Omi?“Müll, Ratten, Bedrohung: Zoff in Kölner Veedel eskaliert
Der Frühling steht im Veedel vor der Tür: Die Nachbarn werkeln im Garten, die Vögel zwitschern, gegenüber auf der anderen Rheinseite grüßt Flittard im Sonnenschein. Pure Idylle in der Hermesgasse in Niehl. Möchte man meinen.
Denn seit ein paar Monaten regt sich Unmut unter den Nachbarn am Niehler Damm: „So geht es nicht weiter. Es muss etwas passieren“, sagen die rüstigen Anwohnerinnen beim Ortstermin mit EXPRESS.de. Der Grund: Ihr Grundstück ist seit geraumer Zeit vermüllt, sogar Ratten wollen die Nachbarn schon gesichtet haben.
Köln-Niehl: Müllproblem und Anwohnerinnen beleidigt
Woran das liegt? Das haben die Damen schnell ausgemacht. „Abends und nachts kommen Jugendliche an die Mauer des Wegekreuzes. Am nächsten Morgen kann man dann die Hinterlassenschaften sehen.“ Müll einer Fastfood-Kette fällt dann regelmäßig in das Stück zwischen Grundstücksmauer und – besonders ärgerlich – den dortigen Müllcontainern. Auch beim Ortstermin in Niehl am Mittwoch (16. März) liegt zwischen Mauer und Containern ein großer Müllhaufen.
„Der Müll ist schon schlimm. Aber mittlerweile gibt es auch Ruhestörungen und sogar Bedrohungen“, berichtet eine Anwohnerin (alle werden nicht mit Namen genannt). Oft hätten sie die Jugendlichen auf die Lage aufmerksam gemacht, die unter anderem auch einen Zaun auf dem Grundstück immer wieder niedertrampeln. „Was willst du, Omi?“, würden die Jugendlichen antworten.
Köln: GAG reagiert auf Kritik
Natürlich habe man die Kölner Polizei gerufen, die auch stets anrücken würde. „Aber die kommen dann die Hermesgasse hoch und im Nu sind die Jugendlichen weg. Die sehen die ja“, klagen die Nachbarn, überwiegend Senioren, ihr Leid. Allesamt sind sie Mieterinnen bei der GAG. Dort sei man als Nachbarschaft in Sachen Müll bereits vorstellig geworden.
GAG-Sprecher Jörg Fleischer kann die Sorge auf EXPRESS.de-Nachfrage zwar verstehen. Aber er sagt auch: „Die Mauer, die an dieser Stelle die Mülltonnen vom Fußweg trennt, ist nicht höher als die Mülltonnen selbst. Für Passanten, nicht zwingend nur Jugendliche, ist es also kein Aufwand, ihren Abfall mit einem Wurf über diese Mauer zu entsorgen.“ Dieses Problem sei ärgerlich, sei „aber dauerhaft ohne übermäßigen Aufwand nicht zu ändern“.
Und die Kölner Polizei? Die äußerte sich trotz mehrfacher Nachfrage nicht zum Zoff im Kölner Veedel. Die Anwohnerinnen und Anwohner hoffen aufgrund des bevorstehenden Sommers doch auf eine Lösung. EXPRESS.de bleibt dran.