Bettina Böttinger freut sich über die Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte in Europa – und sieht eine enorme Wichtigkeit in der Europawahl.
Kölner ModeratorinBettina Böttinger feiert große Veränderung: „Das ist ein Geschenk“

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Bettina Böttinger, hier im Juni 2023 noch als Moderatorin im Kölner Treff, hat sich zu ihre Verständnis von Europa und der Wichtigkeit der kommenden Europawahl geäußert.
Für Fans des Kölner Treffs mag sie ein Stück weit von der Bildfläche verschwunden sein. Aber das Wort von Bettina Böttinger, seit 2023 nicht mehr Moderatorin des WDR-Formats, hat in politischen Debatten noch immer jede Menge Gewicht.
In einem Interview zur Europawahl am Sonntag (9. Juni 2024) hat die 67-Jährige nun erklärt, was ihr Europa bedeutet – und warum sie nicht wieder zurück zu einem Europa von früher möchte, in die Zeit von Wechselstuben und Grenzkontrollen.
Bettina Böttinger erklärt Veränderungen in Europa und die Wichtigkeit der Wahl
„Ich halte die Europäische Union bei allen Defiziten für eine wunderbare Sache“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Köln. „Kein stundenlanges Warten an der Grenze, kein lästiges Geldwechseln und dazu das kulturelle Zusammenwachsen der europäischen Nationen – in meinen Augen ist das ein großes Geschenk.“
Die oftmals geringe Wahlbeteiligung ließ in der Vergangenheit oft vermuten, dass den Menschen die Europawahl unwichtig ist. 2019 lag die Wahlbeteiligung in Deutschland bei etwa 61 Prozent, ein erfreulicher Trend. Zum ersten Mal überhaupt wurde damit im neuen Jahrtausend die Marke von 50 Prozent geknackt. Ob sich der positive Trend 2024 fortsetzt?
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Auch Böttinger hofft darauf, auch durch die Öffnung der Wahl für 16- und 17-Jährige. Junge Menschen könnten sich vermutlich gar nicht mehr vorstellen, wie kompliziert es früher gewesen sei, auch nur von einem Land ins andere zu reisen. „Ohne die EU hätten wir das alles nicht, und deshalb geht es am 9. Juni auch um richtig viel.“
Böttinger engagiert sich seit längerem für Demokratie und Minderheitenschutz. So hat sie zusammen mit anderen Prominenten wie Annette Frier, Michel Friedman, Cordula Stratmann und Guido Maria Kretschmer die Website #DuUndIchFürDemokratie gestaltet. Im Juli 2023 war Böttingers Aus im Kölner Treff bestätigt worden, im Oktober moderierte sie ihre letzte Sendung.
„Ich halte es für wahnsinnig gefährlich, wenn wir uns in unserer Demokratie oft nicht mehr die Mühe machen, uns ausreichend zu informieren“, sagte die Journalistin. „An der Stelle setzen dann die Rechten an, die in den sozialen Netzwerken eine Wunderwelt der einfachen Lösungen präsentieren.“ (mit dpa)