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Kölner Rentner rechnet vorHans-Walter (73) hat noch Glück – „aber was ist mit den armen Schweinen?“

Der Rentner Hans-Walter Mildner lebt in Köln-Niehl und schaut in die Kamera.

Der Rentner Hans-Walter Mildner (73) lebt in Köln-Niehl. Er fordert einen Inflationsausgleich für Rentner und Rentnerinnen.

Der 73-jährige Hans-Walter Mildner aus Köln-Niehl ist Rentner. Er rechnet vor, was seine Ausgaben sind.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Hans-Walter Mildner war jahrelang für die Klöckner Humboldt Deutz AG angestellt. Als Arbeiter baute er Maschinen. Inzwischen ist der 73-jährige Rentner. 2000 Euro Pension bekommt er im Monat.

Doch was bleibt am Ende von dem Geld noch übrig? Für EXPRESS.de hat er eine Rechnung aufgestellt.

Kölner Rentner hat Mitleid mit den Menschen, die nach Pfand suchen

Doch zuerst Mildner stellt klar: „Ich habe noch Glück, dass meine Rente einigermaßen großzügig ausfällt. Außerdem lebe ich zusammen mit meiner Frau in einer Eigentumswohnung in Niehl. Wir zahlen also keine Miete, sondern Hausgeld – die Miete für so eine Wohnung würde sicher bei mehr als 1000 Euro liegen.“ Und er sei über seine Frau, die Beamtin war, krankenversichert. Also seien die Beiträge nicht so extrem wie bei vielen anderen Menschen.

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„Aber was ist mit den armen Schweinen, die täglich nach Pfandflaschen in den Mülleimern wühlen?“, fragt Mildner im Gespräch mit EXPRESS.de. „Die hängen morgens teilweise schon mit dem Bauch im Müll, um sich ein bisschen Pfandgeld zu sichern.“ Traurig sei das.

Seine Ausgaben rechnet Hans-Walter Mildner vor. Die monatlichen Kosten teilt sich das Ehepaar. Hier die Übersicht, was der 73-Jährige anteilig jeden Monat zahlt:

  1. Einkommen, Rente: 2000 Euro
  2. Hausgeld für die Eigentumswohnung: 189,33 Euro
  3. Strom: 35 Euro
  4. Telefon: 15,73 Euro
  5. Gas: 21,54 Euro
  6. Krankenkasse und Pflegeversicherung: 276,95 Euro
  7. Autoversicherung: 16,24 Euro
  8. Kfz-Steuer: 4,33 Euro
  9. ADAC-Beitrag: 4,83 Euro
  10. Haftpflicht- Glas- und Rechtsschutzversicherung: 12,39 Euro
  11. Hausratversicherung: 6,08 Euro
  12. Rundfunkgebühr: 9,18 Euro
  13. Steuer: 114,40 Euro
  14. Lebensmittelkosten: ca. 200 Euro

Ergebnis: 906 Euro Ausgaben. Nicht berücksichtigt sind beispielsweise die Kosten fürs Tanken oder Reparaturen in der Wohnung oder am Auto. Am Ende bleibt ihm also noch genug. Aber er weiß, viele andere Kölner und Kölnerinnen haben am Ende des Monats nichts mehr übrig.

Was Mildner konkret fordert: einen einmaligen Inflationsausgleich für Rentner und Rentnerinnen in Höhe von 3000 Euro. Das sei zumindest eine kleine Erleichterung.

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Kölner Rentner fordert Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro

Dazu wurde vor ca. vier Monaten online eine Petition gestartet. 200.000 Unterschriften sollen gesammelt werden – bisher sind es 156.464 (Stand: 23. August 2024).

Darin heißt es: „Seit 2021 liegen die Rentenanpassungen unter den Inflationsraten und decken bei weitem nicht die Teuerung bei den Heizungs- und Energiekosten, den Mietsteigerungen, bei Medikamenten und besonders bei Lebensmitteln. Das Geld reicht bei vielen Rentnern und Rentnerinnen kaum noch bis zum Monatsende.“