„Viel geweint“US-Studentin zog mit Anfang 20 nach Köln – was für sie der größte Kulturschock war

Kaum eine zugezogene Kölnerin dürfte einen derart großen Kulturschock erlebt haben wie die 25-jährige Amanda Mrozek. Sie zog aus Michigan ins Rheinland.

von Daniel Thiel  (dth)

Über den großen Teich ins Rheinland – und das nicht nur für einen Urlaub über mehrere Wochen, sondern um auch in Köln zu leben. Der Schritt von Amanda Mrozek war ein großer!

Die 25-Jährige entschied sich 2021, die Zelte in ihrer Heimat Michigan (US-Bundesstaat), wo sie auch zu studieren begann, abzubrechen – und nach Köln zu ziehen. An der Universität zu Köln nahm sie ein Lehramtsstudium auf, obwohl sie erst zwei Jahre zuvor erstmals ihre US-Heimat verließ.

US-Amerikanerin wagt den Schritt nach Köln – so geht es ihr damit

Damals zog es sich für ein Auslandssemester nach Deutschland. Es folgte der Entschluss: Sie will mit Anfang 20 ihren Lebensmittelpunkt ins Rheinland verlegen.

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Aber wie gefällt es einer jungen US-Amerikanerin, die sich plötzlich inmitten der Kölnerinnen und Kölner sowie der besonderen Kultur in der Domstadt, ein neues Leben aufbauen will?

Für die US-Ausgabe des „Business Insider“ gewährt Mrozek tiefe und emotionale Einblicke – und gesteht: „Natürlich habe ich viel geweint. Immerhin musste ich versuchen, mich mit dem Leben in einem anderen Land arrangieren – und einer neuen Sprache.“

Zumal sie auch keinen Hehl daraus macht, wie groß die Unterschiede zwischen dem Leben in ihrer Heimat und Köln sind. Kritisch schaut sie unter anderem darauf, dass in Deutschland keine vergleichbare Studiumskultur herrsche.

In Michigan sei sie häufig mit Uni-Kleidung, etwa Pullover mit Aufdruck der Universität, herumgelaufen. „Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals jemanden mit einem ‚Universität Köln‘-Shirt gesehen zu haben“, erklärt die 25-Jährige.

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Das habe auch dazu geführt, dass sie Probleme damit hatte, sozialen Anschluss zu finden: „Ich hatte festgestellt, dass ich deswegen weniger Spaß hatte. Einige werden sagen, dass das Lernen die Priorität ist – aber ich lerne besser, wenn ich das Unileben genieße.“

Spannend dabei: Trotz des Rufes von Rheinländerinnen und Rheinländern, als offen und herzlich zu gelten, habe sich die US-Amerikanerin in seltsamen Situation wiedergefunden.

Allerdings sieht sie auch Vorzüge: Aus ihrer Uni-Zeit in den Staaten sei sie es nicht gewohnt gewesen, auch mal eine Vorlesung oder eine Seminar-Sitzung verpassen zu können. Das werde in Köln deutlich lockerer gehandhabt.

Zusammenfassend sagt die US-Amerikanerin: „Nach drei Jahren gibt es viele Sachen, die ich lieber schon gewusst hätte, bevor ich den Umzug vollzogen habe.“

Auf ihrem Instagram-Profil verfolgen rund 50.000 Followerinnen und Follower ihre Zeit in Deutschland – unter anderem postete sie auch Storys von einem Stadionbesuch bei einem Heimspiel des 1. FC Köln.

Allein das dürfte für den einen oder anderen Einheimischen in Köln doch schon genügen, um zu sagen: Die Integration ins kölsche Leben ist in den drei Jahren doch gelungen.