NachrufKölner Sonnenblumen-Pate Walter Hoischen (†74) ist tot – sein Veedel feierte ihn

Ein Mann steht neben einer Sonnenblume.

Der Kölner Walter Hoischen, hier 2018 in Sülz mit einer seiner gepflanzten Sonnenblumen, ist gestorben.

Walter Hoischen ist gestorben. Ein Nachruf auf einen besonderen Kölner.

von Adnan Akyüz  (aa)

Köln nimmt Abschied von einem seiner vielseitigsten Bürger. Walter Hoischen ist am Sonntag (7. Juli) im Alter von 74 Jahren gestorben. Bekannt war er vor allem als Zeitschriftenverkäufer und Sonnenblumen-Pate – doch Walter trug noch viel mehr in seinem Herzen.

Wenn Walter Hoischen mal angefangen hat zu erzählen, was er so alles treibt, konnte man nur staunen.

Köln: Zeitschriftenverkäufer Walter Hoischen im Alter von 74 Jahren gestorben

Vielen ist er bekannt als der ewige Zeitschriften-Verkäufer von Magazinen wie Stadtrevue, Zeichentrickheften und ausgewählten Büchern – über 40 Jahre lang zog er durch die Kölner Gastro-Szene.

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Andere kennen ihn als Sonnenblumen-Paten aus Sülz. Wie er mal bei einem Treffen mit EXPRESS.de erzählt hatte, zog er in einem Jahr mehr als 170 Sonnenblumen am Eifelwall, in Weiden und entlang der Sülzburgstraße auf. Dass die Sonnenblumen so groß wurden, hat ihn immer sehr gefreut: „Schön ist es, wenn ich sie blühen sehe. Solange ich lebe, werde ich das auch weitermachen.“ Ehrenamtlich hat er dafür 200 bis 300 Arbeitsstunden pro Jahr investiert. Dafür hat ihn sein Veedel gefeiert.

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Die Verschönerung seiner Umwelt – nicht nur mit Blumen – zog sich auch wie ein roter Faden durch Walters Leben. Er war studierter Sportlehrer und ausgebildeter Fotosetzer. Hat zweimal als unabhängiger Kandidat für den Oberbürgermeister-Posten kandidiert. Seit 2001 fuhr er jährlich regelmäßig nach Indien und unterstütze dort Kinder, vor allem Mädchen, bei der Schulbildung.

Im Jahr 2018 ist er auch noch Prädikant, also Laienprediger geworden, wovon er mit großer Freude erzählt hat. Daneben hatte er auch teilweise skurril anmutende Hobbys, etwa Insekten, die er in seinem Keller bewahrte.

Mit diesem Beitrag verabschiedet sich die Stadtrevue von Walter Hoischen:

Wer Walter zugehört hat, wenn er von seinen Hobbys und Unternehmungen erzählt hat, wurde nie enttäuscht. Auch wenn er mal sauer über die Stadtverwaltung oder den Frevel an seinen Sonnenblumen gewesen ist, hat er mit seiner lebensfreudigen Art stets für Freude beim Wiedersehen gesorgt.

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Die Sätze in der Traueranzeige spiegeln Walters Einstellung ziemlich treffend wider: „Ich hoffe, Gott hat noch etwas vor mit mir. Da freue ich mich drauf.“

Die Familie lädt zu einer öffentlichen Verabschiedung am offenen Sarg am Freitag (12. Juli), von 14 Uhr bis 16.30 Uhr, in den Räumen von Bestattungen Leo Kuckelkorn, Rolandstraße 1, und einer öffentlichen Trauerfeier am Samstag (13. Juli), um 11 Uhr in der Johanneskirche in Sülz ein. Die Bestattung soll zu einem späteren Zeitpunkt im Kreis der Familie stattfinden.