Am Kölner Eifelwall geht es weiter rund. Am Mittwochmorgen (3. 11.) rückte die AWB erneut zur gesperrten Straße aus. Es schwelt ein Anwohnerstreit.
Kölner Zoff-Spot EifelwallErneute Räumung – warum nun schon wieder?
Köln. Eifelwall und kein Ende: Wie bereits mehrfach geschehen in den vergangenen Wochen, wiederholte sich das Spiel am Mittwochmorgen erneut. Ein Trupp der ABW rückte schon um 6.45 Uhr früh in die gesperrte Straße nahe dem Volksgarten in der Kölner Südstadt aus und entfernte die dort postierten Anbauten der sogenannten „Oase“ (wir hatten berichtet), einer in der Corona-Zeit privat initiierten Begegnungsstätte.
EXPRESS.de fragte bei der Stadt Köln nach, weswegen die Räumung diesmal erfolgt sei. Schließlich waren von den Beamten zuletzt auf den Anbauten grüne Hinweise aufgeklebt worden, dass die Frist zur Entfernung bis zum 11.11. laufe.
Kölner Stadtsprecher erklärt Räumung: Ordnungsdienst war außen vor
Ein Sprecher: „Während der Ordnungsdienst Zettel mit einer Frist bis zum 11.11. auf die Gegenstände geklebt hatte, wollten Bürger wohl so lange nicht warten und informierten die AWB. Die entsorgten heute Morgen, was am Eifelwall abgestellt worden war. Der Ordnungsdienst der Stadt Köln war nicht über die Aktion der AWB informiert.“
Ob die Zettel zum Zeitpunkt des Abtransports noch auf den „Anbauten“ klebten, wisse man nicht.
Auch wenn der Eifelwall vom Höninger Weg kommend gesperrt sei, handele es sich um öffentliches Straßenland. Die Poller am Höninger Weg könnten im Notfall entfernt werden, damit Feuerwehr und Rettungsdienst auf schnellstem Weg zur Menschenrettung anfahren können. Wenn dort allerdings Holzpaletten und anderes Mobiliar auf die Straße gestellt würden, stellten diese eine Behinderung dar – und könnten im Zweifelsfall die Rettung von Menschenleben um entscheidende Minuten verzögern.
Der Sprecher weiter: „Da kann man kein Auge zudrücken.“ Zudem liegt der Bereich unterhalb einer Güterzugstrecke, auf der auch Gefahrgut transportiert wird – Holzpaletten und Mobiliar unterhalb der Güterzugstrecke stellen eine Brandlast dar.“
Streitpunkt Eifelwall: Die Anwohner sind sich nicht grün
Da die Räumung diesmal ohne vorherigen Anruf beim Ordnungsdienst geschah, wird aber mehr denn je ein Zoff unter Anwohnern ersichtlich. Auch in unserer Redaktion hatten sich Nachbarn des Eifelwall gemeldet und anonym moniert, dass sich die sogenannte Oase als abendlicher Tummelplatz von durch die Stadt streunenden Tagedieben entpuppt habe, wo der Konsum von Alkohol durch den zurückgelassenen Müll ersichtlich sei. Zudem fänden an den Wochenenden Partys von alkoholisierten Jugendlichen dort statt.
Dem gegenüber aber stehen die Initiatoren der Oase, unterstützt von ranghohen Lokalpolitikern der Grünen sowie Veedelspfarrer Hans Mörtter, die die Räumungen der Anbauten empört.
In der Aktuellen Stunde in der Bezirksvertretung im Sportmuseum kürzlich (28. Oktober) sollte das Thema Eifelwall behandelt werden. Doch es scheint: So lange die Straße für den Verkehr gesperrt bleibt, ist ein Ende des Anwohner-Zoffs nicht in Sicht...