Ex-FC-SpielerTom Wüstenberg macht jetzt lieber Kunst
Köln – Wie so viele Jungs, träumte Tom Wüstenberg (20) von einer großen Fußballer-Karriere. Doch diesen Traum zerschoss er sich quasi selbst. „Ich bin wohl der einzige Trottel, der freiwillig beim FC aufgehört hat“, lacht er.
In der U-15 hatte er damals einfach keine Lust mehr. „Viermal in der Woche Training – das war mir zu viel“, sagt er. Dass er darüber lachen kann, liegt auch daran, dass er seinen Weg gefunden hat. In der Kunst.
Nach dem Abi hatte er es noch einmal mit Fußball versucht. Über die A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft des Bonner SC verfolgte er seinen Fußball-Traum weiter – doch das Training alleine reichte ihm nicht aus.
„Ich hatte Langeweile, habe zu meinen Kumpels gesagt: Wir müssen irgendwas schaffen“, erzählt er. Irgendwie kamen Tom und seine Freunde Jannik Straube und Lukas Klünter (spielt heute noch beim FC) auf die Idee zu malen. „Wir besorgten uns eine Leinwand und legten los“, erinnert sich Tom.
Er selbst fand Gefallen daran, organisierte bessere Leinwände und Farben. Inzwischen hat er ein Atelier in Erftstadt. Versteckt, aber mit ganz viel Charme.
Im Hinterzimmer eines Mode-Ladens in einer alten Scheune tobt sich Tom an der Leinwand aus. Bewaffnet mit Pinsel und Spachtel, HipHop-Musik im Ohr – dann lässt er seiner Inspiration freien Lauf.
Erste Vernissage am 9. September
Am 9. September feiert er in Erftstadt seine erste Vernissage. Ab Oktober studiert Tom an der Sporthochschule Köln, auch Fußball spielt er wieder. In der zweiten Mannschaft von Fortuna Köln.
Ob Studium, Kunst und Fußball wirklich unter einen Hut passen, weiß er noch nicht: „Von einem werde ich mich wohl trennen müssen“, sagt er locker.