Kaum ist der Schock des Brands verdaut, erhält der Kölner Zoo massive Kritik: von den Tierschützerinnen und Tierschützern von PETA.
Mehrere Tiere totNach Feuer-Schock: Massive Kritik am Kölner Zoo – „keine Chance zur Flucht”
Es ist die Art von Nachrichten, die niemand lesen will: Im Tropenhaus des Kölner Zoos war am Dienstagabend (15. März) ein Feuer ausgebrochen. Die Kölner Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von mehr als 50 Einsatzkräften vor Ort.
Die tragische Folge: 132 Tiere, die in dem Tropenhaus lebten, kamen ums Leben. Später hatte sich herausgestellt, dass das Feuer in einer unten liegenden Mehrzweckhalle des im Jahr 2000 eröffneten Tropenhauses ausgebrochen war. Dort gelagertes Futter war aus bisher unbekannten Gründen in Brand geraten.
Feuer im Kölner Zoo: Massive Kritik von PETA an Tierhaltung
Am Mittwoch (16. März) leckt der Zoo seine Wunden. Gutachter untersuchten den Brandort, das Tropenhaus bleibt vorerst geschlossen.
Der reguläre Betrieb im Zoo läuft aber weiter, Besucherinnen und Besucher erhalten auch am Mittwoch regulären Eintritt.
Doch jetzt wird der Kölner Zoo, gemeinsam mit anderen Tierparks seiner Art, öffentlich angegriffen – von PETA, der Tierschutz-Organisation.
Nach Brand in Köln: PETA fordert Ende von eingesperrten Tieren zur Unterhaltung
„PETA kritisiert, dass die eingesperrten Tiere keine Chance zur Flucht hatten, und fordert nachdrücklich ein Verbot, Lebewesen in zoologischen Einrichtungen einzusperren“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung der Organisation.
Kurz gesagt: PETA fordert das Ende aller Zoos, zumindest zum Zweck der Unterhaltung. Die Forderung ist nicht neu, erhält aber nach dem Brand einen aktuellen Anlass.
PETA-Forderung: Zoos sollen zur Auffangstation für notleidende Tiere werden
„Weitere solcher Todesfälle lassen sich nur verhindern, wenn sensible Lebewesen endlich nicht mehr zu Unterhaltungszwecken eingesperrt werden“, sagt Dr. Yvonne Würz, PETA-Referentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. Alternativ sollten die Einrichtungen als Auffangstationen für notleidende Tiere aus Zirkussen fungieren.
Und weiter: „Zoologische Einrichtungen können dem selbst verpassten Image als ‚Arche‘ nicht gerecht werden – denn sie sind nichts anderes als Gefängnisse für Tiere“, so Würz. Der Begriff „Arche“ wird auch vom Kölner Zoo regelmäßig in der Selbstbeschreibung genannt.
Ein Ende des Kölner Zoos? Oder Zoos generell? Trotz der schlimmen Meldung vom Dienstagabend scheint diese Forderung kaum Aussicht auf Erfolg zu haben. (tw)