Immer Tränengas dabeiKölnerin: „Junkie wollte Joint in meinem Gesicht ausdrücken“

Eine Treppe führt aus dem Dunkel nach draußen.

Der Neumarkt gilt als Drogen-Hotspot. Hier ein Symbolfoto vom 11. Februar 2025. 

Straftaten sind in Köln an der Tagesordnung. Christine Everschor musste schon einige schlimme Situationen erleben und hat zum Thema Sicherheit in Köln eine klare Meinung. 

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Ein Mann wird am Friesenplatz mit einer Schere im Gesicht verletzt, in Mülheim eine Jugendliche massiv sexuell bedrängt, ein Taxifahrer in der Innenstadt ausgeraubt, am Neumarkt ein Mann niedergestochen – das sind nur die heftigsten Polizeimeldungen der letzten Tage. Viele fragen sich: Wie sicher ist Köln überhaupt noch?

Christine Everschor hat eine klare Antwort. „In Köln fühle ich mich schon lange nicht mehr sicher“, erklärt sie am Dienstag (29. April 2025) gegenüber EXPRESS.de. 

Kölnerin berichtet von schlimmen Begegnungen mit Junkies

Vor allen Dingen der Weg zur Arbeit könne schon mal kritisch werden, weil sie teils durch „kritische“ Gebiete müsse. „Es gibt schon einen guten Grund für höhere Polizeipräsenz am Neumarkt. Ich finde es immer sehr lustig, wenn manche Schlaumeier Frauen raten, nicht im Dunkeln alleine rauszugehen und nicht über einsame Plätze. Ja, was bleibt uns denn anderes übrig, wenn wir zur Arbeit müssen?“, so die Kölnerin. 

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Nicht jede/jeder habe ein Auto und könne bis vor die Tür fahren. „Und in Bahnen fahren nicht immer die nettesten Leute mit. Ich hatte eine Begegnung mit einem Junkie, der seinen Joint in meinem Gesicht ausdrücken wollte“, erzählt sie. Ein anderer habe sich einen Schuss direkt hinter ihr in der Bahn gesetzt.

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Christine Everschor: „Ich habe zwar immer Tränengas mit mir, aber bis ich das aus der Tasche geholt habe, weiß ich nicht, ob der Angreifer so höflich ist, solange zu warten. Ich glaube, wohl eher nein.“


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Letztens hätten auch ein paar Personen ihre Wohnanlage ausgekundschaftet und wenig subtil gefragt, ob nur ältere Leute dort wohnen würden. „Genauso gut hätten sie gleich nach leichten Opfern fragen können“, meint sie. Und weiter: „Wir haben sie dann ganz nett auf die jungen, kräftigen KVB-Fahrer aufmerksam gemacht, die zu jeder Zeit von ihren Schichten nach Hause kommen. Dann haben wir die Nachbarschaft informiert.“

Das alles hinterlasse einen bitteren Nachgeschmack. „Eine Nachbarin wurde auf dem Weg nach Hause überfallen, nachdem sie auf der Bank war. Und eine kleine Seniorin mitsamt ihrem Rollator haben sie im Aufzug überfallen“, so die Kölnerin fassungslos. Direkt über ihr sei auch schon eingebrochen worden.