ProtestBisher größte Blockade: „Letzte Generation“ bringt Kölner Verkehrsader zum Stillstand

Protest der Letzten Generation am Sülzgürtel in Köln.

Um 8 Uhr startete die Aktion der Letzten Generation an der Ecke Sülzgürtel/Luxemburger Straße.

Etwa 20 Personen haben am Freitagmorgen (17. März 2023) die bisher größte Protest-Aktion in Köln gestartet.

Die Aktionen der Gruppierung „Letzte Generation“ werden mehr – und vehementer! Am Freitagmorgen (17. März 2023) haben Aktivistinnen und Aktivisten die nach eigenen Angaben bisher größte Blockade-Aktion in Köln auf die Beine gestellt.

Ab 8 Uhr blockierten etwa 20 Personen an der Kreuzung Sülzgürtel/Luxemburger Straße den Verkehr in alle vier Richtungen. Einige von ihnen hatten sich dafür auf die Straße geklebt.

Klima-Protest am Sülzgürtel in Köln: 20 Personen stoppen den Verkehr

Lina Schinköthe, Sprecherin der „Letzten Generation“ vor Ort, erklärt den Protest: „Die Regierung hat es bisher nicht geschafft, selbst einfachste Sicherheitsmaßnahmen wie ein Tempolimit oder ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket einzuführen. Wenn wir erst anfangen zu handeln, wenn die Ernten bereits ausfallen, die Wälder schon brennen und der Rhein kein Wasser mehr führt, dann ist es zu spät.”

Alles zum Thema Henriette Reker

Nach kurzer Zeit war auch die Kölner Polizei vor Ort. Der Verkehr wurde großräumig abgeleitet, allerdings nahm das Lösen aufgrund der vergleichsweise hohen Personenzahl Zeit in Anspruch. Erst um 10.40 Uhr konnte die Kreuzung wieder komplett freigegeben werden.

Die Aktion in Köln, eine von vielen in den vergangenen Wochen, richtet sich erneut auch an Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Schließen Sie sich den Forderungen der ‚Letzten Generation‘ an und fordern Sie die Regierung auf, die Lebensgrundlagen aller zu schützen“, heißt es in einem offiziellen Statement an die OB.

Polizei löst Klimakleber in Köln von der Straße.

Die Polizei löst die festgeklebten Personen von der Straße. Auch im Hintergrund sitzen Aktivistinnen und Aktivisten auf der Straße.

Aber: Reker hat diesen Forderungen bereits öffentlich eine Absage erteilt. Die Forderungen der Gruppierung seien eine Form der Nötigung, die sie nicht unterstützen werde, sagte Reker. Außerdem setze sich die Stadt Köln schon seit Jahren dafür ein, das Klima nicht weiter zu belasten.

Klima-Proteste

Alle Aktionen der Letzten Generation im Jahr 2023 in Köln

Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren am Freitagmittag mit einer Sitzblockade die Cäcilienstraße, eine der zentralen Verkehrsachsen in der Kölner Innenstadt.

Den ersten Klima-Protest 2023 in Köln gab es am 6. Januar. Hier blockierte die „Letzte Generation“ den Verkehrsfluss auf der Pipin- und Cäcilienstraße in beide Fahrtrichtungen.

Die „Letzte Generation“ auf der Aachener Str. zur Hauptverkehrszeit am frühen Morgen in Richtung Zentrum Ecke Vogelsanger Weg.

Am 17. Januar sperrte die „Letzte Generation“ erstmals die Aachener Str. in Köln. Die Polizei hatte alle Mühe, den Kleber von der Fahrbahn zu lösen.

Etwa 25 Polizei-Einsatzkräfte bei einem Einsatz auf der Aachener Straße in Köln.

Drei Tage später kam es zum nächsten Protest auf der Aachener Straße. Mit etwa 25 Einsatzkräften war die Polizei präsent, bis die Demonstrierenden entfernt waren.

Die Polizei versucht, die „Letzte Generation“ auf der Universitätsstraße/Ecke Bachemer Straße von der Straße zu entfernen.

Auf der Universitätsstraße/Ecke Bachemer Straße stand der Verkehr am 3. Februar in Köln still.

Die „Letzte Generation“ auf er Straße am Neumarkt in Köln.

Sieben Personen blockierten dann am 6. Februar die Straße am Neumarkt in Köln. Vier von ihnen klebten sich an die Fahrbahn.

Bei einer Klima-Aktion in Köln war die Polizei sofort vor Ort und entfernte die Menschen von der Straße.

Ganz schnell vorbei war die Protest-Aktion am 22. Februar. Die Polizei war bereits vor Ort und trug die beiden Demonstrierenden noch bevor sie sich festkleben konnten von der Aachener Straße auf Höhe des Melatenfriedhofs.

Klebe-Aktion in Köln-Kalk: Drei Personen haben sich auf der Straße des 17. Juni festgeklebt.

Am 27. Februar schlugen die Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen dann in Köln-Kalk zu. Während zwei Protestierende auf eine Schilderbrücke oberhalb der Bundesstraße 55a kletterten, klebten sich drei auf der „Straße des 17. Juni“ auf Höhe Erna-Scheffler-Straße fest.

Klimaprotest auf der Severinsbrücke.

Nur einen Tag später kam es in Köln auf der Zufahrt zur Severinsbrücke schon zur nächsten Aktion der „Letzten Generation“.

Protestaktion der „Letzten Generation“ am Spanischen Bau in Köln.

Am 1. März protestierte die „Letzte Generation“ den dritten Tag in Folge in Köln. Diesmal aber etwas anders: Statt den Verkehr zu blockieren, klebten sie Plakate direkt an das Rathaus.

Blockade der „Letzten Generation“ auf der Militärringstraße in Köln.

Beim nächsten Klima-Protest war dann wieder der Verkehr betroffen. Mehrere Männer und Frauen hatten sich am 6. März auf der Militärringstraße im Kölner Stadtteil Marienburg festgeklebt.

Am Zülpicher Platz in Köln stehen Demonstrierende der „Letzten Generation“ auf der Straße.

Zwei Tage später war der Zülpicher Platz betroffen. Am 8. März standen Demonstrierende direkt an der Haltestelle auf der Straße und klebten sich fest.

Aktivisten und Aktivistinnen der „Letzten Generation“ mit einer Plakat-Aktion am Historischen Rathaus.

Ein Tag darauf wurde das Historische Rathaus in Köln zum Schauplatz. Die „Letzte Generation“ sorgte hier mit einer Plakat-Aktion für Aufsehen.

Die Gruppe „Letzte Generation“ blockiert die Abfahrt von der A3 in Köln-Mülheim.

Die nächste Demonstration folgte am 13. März in Köln-Mülheim. Mehrere Personen hatten an der Abfahrt von der A3 den Verkehr blockiert.

Eine Klima-Aktivistin wird von der Polizei von der Fahrbahn auf der Aachener Str. gelöst.

Am 14. März klebten sich die Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen auf die Straße am Kölner Rudolfplatz. Nach knapp einer halben Stunde war die Fahrbahn wieder frei. Das Foto wurde bei einem Protest am 17. Januar 2023 aufgenommen.

Orange Farbe über das Reiterstandbild an der Hohenzollernbrücke in Köln.

Kaiser Wilhelm II fiel der „Letzten Generation“ am 16. März zum Opfer. Als Protestaktion beschmierten sie das Reiterstandbild an der Hohenzollernbrücke mit oranger Farbe.

Protest der „Letzten Generation“ am Sülzgürtel in Köln.

Zur bislang größten Protestaktion mit 20 Personen kam es am 17. März in Köln. Hier wurde der Verkehr an der Ecke Sülzgürtel/Luxemburger Straße in alle vier Richtungen blockiert.

Die „Letzte Generation“ blockierte am Freitagmittag am Neumarkt die Straße.

Die „Letzte Generation“ blockierte am Freitagmittag (31. März 2023) am Neumarkt die Straße.

Die „Letzte Generation“ beim Demonstrieren, diesmal gab es einen Protestmarsch ohne Festkleben.

Am 12. Mai 2023 gab es in Köln den ersten Protestmarsch der „Letzten Generation“. Anstatt sich festzukleben, marschierten einige Aktivisten und Aktivistinnen durch die Kölner Stadt.

In Köln findet erneut ein Protestmarsch statt.

Am 31. Mai 2023 folgte prompt der nächste Protestmarsch in Köln, für die „Letzte Generation“ eine neue Protestform. Diese Art von Protest wurde zuvor bereits in Berlin erfolgreich umgesetzt. Etwa 200 Menschen nahmen an der Demonstration teil.

Die „Letzte Generation“ beim Protest in Köln-Deutz, diesmal wieder auf die altbewährte Art und Weise mit Festkleben.

Ganz ohne Festkleben geht es dann doch nicht: Am Montagmorgen (5. Juni 2023) klebten sich Aktivisten und Aktivistinnen der „Letzten Generation“ in Köln-Deutz erneut auf die Straße fest und blockierten die Deutz-Mülheimer Straße (etwa in Höhe der Köln Messe).

1/20

In der vergangenen Woche hatten Aktivistinnen und Aktivisten mit einer Aktion am Historischen Rathaus für Aufsehen gesorgt. Dort waren sie auf die Balkone geklettert und forderten Reker öffentlich zum Gespräch auf. Die Polizei löste die Situation auf.

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Für die Aktionen zum Klimaschutz erntet die Gruppierung öffentlich viel Kritik. Bei Verkehrs-Blockaden handele es sich um Nötigung, argumentieren Kritikerinnen und Kritiker. Einzelne Aktivistinnen und Aktivisten sind wegen Verkehrsblockaden bereits verurteilt worden, auch in Köln laufen Gerichtsfälle.

Bei einer EXPRESS.de-Umfrage mit etwa 12.000 Teilnehmenden gaben 89 Prozent an, kein Verständnis zu haben, da die Aktionen „auf dem Rücken der falschen Leute“ ausgetragen werden. (tw)