Besondere Ehrung in der Flora„Kölns bester Gastgeber“ mit warnenden Worten bei Preisverleihung

Bernhard Conin mit dem Rheinlandtaler.

Bernhard Conin bedankte sich am Dienstagabend (16. Juli 2024) sehr emotional für die Auszeichnung mit dem Rheinlandtaler.

Bernhard Conin, dem ehemaligen Chef von Koelncongress, wurde eine besondere Ehre zuteil. Viele Gäste feierten ihn bei der Auszeichnung mit dem Rheinlandtaler.

Große Ehre für Kölns wohl letzten freiwilligen Krawattenträger. Bernhard Conin (70) wurde am Dienstag (16. August 2024) mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ausgezeichnet.

Ob Bläck Fööss oder Höhner, Hedwig Neven DuMont oder Ludwig Sebus, das Festkomitee Kölner Karneval oder der verstorbene Schauspieler Götz George – sie alle wurden bereits so geehrt.

Bernhard Conin: Viele Gäste bei Ehrung in der Kölner Flora

Die Auszeichnung, die 1976 ins Leben gerufen wurde, um „hervorragende Verdienste um die rheinische Kulturpflege“ zu ehren, wurde 2020 von einem Kulturpreis zu einem übergreifenden Preis und wird seitdem in den Preiskategorien „Gesellschaft“ und „Kultur“ verliehen.

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Rund 100 Gäste, darunter Ludwig Sebus, Alt-OB Fritz Schramma, Zoodirektor Theo Pagel, Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, Autor Reinold Louis, Pädagoge Wolfgang Oelsner, Ex-Hohn Janus Fröhlich oder Musiker Rolly Brings, strömten am Dienstag in den Dachsalon der Kölner Flora.

Bernhard Conin mit Anne Henk-Hollstein und Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Bernhard Conin (M.) wurde von Anne Henk-Hollstein (r.), Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, und Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit dem Rheinlandtaler geehrt.

Lobende Worte gab es von Oberbürgermeisterin Henriette Reker gleich zur Begrüßung: „Ich schätze Bernhard Conin als einen engagierten Kölner, der einen großen Teil seiner Schaffenskraft zum Wohl seiner Mutterstadt aufgebracht hat. Lieber Bernhard, dein Engagement ist wirklich stadtbekannt und du bist einer dieser Kölner, die diese Stadt so lebenswert machen. Du stehst für einen Typ Kölner, von dem es gar nicht genug geben kann. Menschen wie du verkörpern das Gegenteil dessen, was derzeit in Deutschland und Europa grassiert.“

Darüber hinaus lobte Reker den ehemaligen Chef von Koelncongress als „besten Gastgeber, den Köln je gesehen hat“ und unterstrich: „Du bist für mich ein Vorbild, das aus unserer Gegenwart ganz deutlich herausragt. Denn Menschen wie du zeigen, dass wahre Heimatliebe nicht bedeutet, auszugrenzen oder die angeblich so gute alte Zeit zurückzuwünschen, sondern sich einzusetzen für die Zukunft. Ideen zu haben und sie zu verwirklichen und dabei andere mitzunehmen.“

Alex Vesper, Bömmel Lückerath und Mirko Bäumer singen mit Bernhard Conin.

Alex Vesper, Bömmel Lückerath und Mirko Bäumer sangen zusammen mit Bernhard Conin den Fööss-Klassiker „En unserem Veedel“.

Neben seiner langjährigen Tätigkeit als Geschäftsführer von Koelncongress ist Bernhard Conin seit vielen Jahren in zahlreichen Kölner Vereinen, Gremien und Stiftungen aktiv. Als Vorsitzender des Vereins Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums sind ihm die Schull- und Veedelszöch am Karnevalssonntag und der Sternmarsch am Karnevalsfreitag eine wahre Herzensangelegenheit.

Er setzt sich dafür ein, das kölsche Brauchtum – auch jenseits des Karnevals – durch Veranstaltungen und Publikationen in die Schulen, Kindergärten, Alten- und Pflegeeinrichtungen in der Stadt und in die 86 Veedel zu bringen. Bei seinem Engagement in der „Akademie för uns kölsche Sproch“ und im „Förderverein der Freunde des Kölner Hänneschen Theaters“ steht für ihn der Erhalt und die Förderung einer lebendigen und zeitgemäßen Sprache verbunden mit der Geschichte und der Kultur Kölns im Mittelpunkt.

Bernhard Conin mit Ludwig Sebus.

Ganz besonders freute sich Bernhard Conin, dass Ludwig Sebus trotz gesundheitlicher Probleme zur Ehrung gekommen war.

„‚Der beste Gastgeber der Stadt‘, ‚Mr. Gürzenich‘ und ähnlich wertschätzende Titel hat man dir, lieber Bernhard in all den Jahren verliehen, weil du traditionsreiche Häuser wie die Flora, den Gürzenich oder den Tanzbrunnen zu begehrten Eventlocations gemacht hast“, lobte Anne Henk-Hollstein, Mitglied der Landschaftsversammlung, in ihrer Laudatio.

Bläck Fööss überraschten Bernhard Conin mit zwei Liedern

„Wenn man über Bernhard Conin spricht, ist oft die Rede vom ‚Kölschen Jung‘. Ich möchte ergänzen, dass er weltmännisch zugleich ist. Wenn du von einer Idee hörst, die dich überzeugt und die den Menschen in Köln zugutekommt, dann kennst du kein Halten mehr. Du öffnest nicht nur Türen, du reißt sie förmlich auf“, brachte es Henk-Hollstein auf den Punkt.

Bevor Ex-Fooss Bömmel Lückerath zusammen mit Fööss-Sänger Mirko Bäumer und Schlagzeuger Alex Vesper den Geehrten musikalisch unter anderem mit dem „Stammbaum“ und dem „Veedel“ überraschten, bedankte sich Conin sichtlich gerührt für die Auszeichnung mit dem Rheinlandtaler.

Bernhard Conin in großen Sorgen wegen Schull- und Veeddelszöch

„Ich habe mich immer als Teamplayer gesehen und habe immer engagierte Mitstreiter an meiner Seite gehabt, bei denen ich mich nur bedanken kann, denn allein hätte ich dies früher und heute nicht schaffen können. Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und macht es immer noch, auch wenn im Moment die Kostensteigerung im Bereich der Schull- und Veeddelszöch uns große Sorgen bereitet.“

Emotional wurde es, als sich Conin zum Schluss bei seiner Frau bedankte: „Elisabeth hat mir in 46 Jahren unserer Ehe immer die Zeit für diese Engagements gelassen und das trotz unserer Kinder, die sie wegen meines beruflichen Einsatzes fast allein aufgezogen hat – vielen Dank. Es wird mir immer eine Herzensangelegenheit bleiben, in Zukunft auch weiter mit vielen lieben Freunden zusammen, die kölsche Kultur noch weiter zu fördern und hochzuhalten.“