AMG statt DFBFrüheres FC-Wunderkind ist heute Autoverkäufer in Köln

marcomercedes

Ex-FC-Wunderkind Marco Quotschalla auf seinem heutigen Spielfeld: Dem Parkett im Mercedes Centrum.

von Markus Krücken  (krue)

Köln – Für die Sterne auf der Brust hat es im Fußball nicht gereicht. Aber jetzt dreht sich sein Leben nach der aktiven Karriere um den Stern ...

Erinnern Sie sich an Marco Quotschalla (32)? Vor fast genau 20 Jahren sorgte der damals Zwölfjährige deutschlandweit für Schlagzeilen.

„Kutsche” war so hochbegabt und stach bei Lokalrivale Bayer Leverkusen so sehr heraus, dass ihm der FC in vermeintlicher Voraussicht einen Acht-Jahres-Vertrag gab. Kostenpunkt: 200.000 Euro! Das erste Fußball-Wunderkind Deutschlands war geboren.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Zwar klappte es nicht mit der ganz großen Laufbahn im Anschluss, doch Quotschalla wurde Bundesliga-Profi (bei Alemannia Aachen) und sammelte bei verschiedenen Klubs, auch im Ausland, Erfahrungen.

bopp_07_07353

Marco Quotschalla, Sebastian Zielinsky, Adil Chihi und Nico Schmied (v.l.) einst im Trainingslager von Bitburg 2007.

Inzwischen aber hat er der heute 32-Jährige einen ganz anderen Weg eingeschlagen – als Autoverkäufer im Mercedes Benz Center in Köln.

Marco Quotschalla spricht über sein neues Leben

„Neben Fußball haben mich immer Autos interessiert, besonders Mercedes als Premiummarke”, erklärt er im EXPRESS-Gespräch. „Zur aktiven Zeit bin ich die Fahrzeuge gefahren. Wenn es mal im Fußball nicht klappt, kam nur der Vertrieb in Frage, wusste ich immer. Ich als Kölner, geboren in Köln, der beim FC gespielt hat, bleibe der Stadt so erhalten."

Im Fußball-Business zu bleiben, ob als Trainer, Berater oder Medienmensch, kam dem früheren Wunderkind nie in den Sinn.

Er fühlt sich pudelwohl und hat heute seinen Platz im Vorzeige-Autohaus. Einen Wagen zu verkaufen, sei ähnlich wie ein Tor zu schießen, schmunzelt er.

Marco Quotschalla (r.) im Schalke-Trikot im Test gegen Köln und Adam Matuschyk im Jahr 2010.

Natürlich werde er noch heute erkannt und auf die Wunderkind-Sache angesprochen: „Leute, die sich im Fußball auskennen, da ist der Name schon noch ein Begriff. Aber das ist natürlich ein paar Tage her. Dennoch: Wenn man meinen Namen recherchiert, dann findet man die Geschichte mit dem Wunderkind.”

Die Frohnatur nerven die Fragen nach damals gar nicht. „Heutzutage sehe ich das ziemlich locker. Die Fußballkarriere war ein Riesen-Abschnitt, daran denke mit gemischten Gefühlen zurück. Aber jetzt ist ein neuer Lebensabschnitt."

Marco Quotschalla: Fußball-Netzwerk hilft bei Kundenakquise

Sein Alltag liegt nun bei der Nobel-Marke als Junior Nachwuchsverkäufer.

Bei der Kundenakquise ist das Netzwerk aus dem Fußball indes ein kleiner Faustpfand, wie er sagt: „Es ist ein schöner Vorteil, dass ich viele Kontakte habe. Und es gibt Jungs, die auch nachgefragt haben, weil ich bei Mercedes gelandet bin. Sie können gerne anrufen und einen AMG bei mir bestellen.“