„Igitt!“Kölner Kriminalbiologe mit „4711“-Attacke am Düsseldorfer Hauptbahnhof

Der bekannte Kölner Kriminalbiologe Mark Benecke hat mit einer „4711“-Aktion in Düsseldorf eine Duftmarke gelegt.

von Michael Kerst  (mik)

Für viele Rheinländer hat die uralte Fehde Düsseldorf gegen Köln „so einen Bart“ – für ihn offenbar nicht: Der Kriminalbiologe Mark Benecke nutzte offenbar seine Fahrt ins benachbarte Neuss, um in Düsseldorf eine „Duftspur“ zu hinterlassen – mit „4711“.

Das dürfte ihm von manchen Düsseldorfern und Düsseldorferinnen ein lautes „Igitt!“ eingebracht haben ...

Kölner Kriminalbiologe Mark Benecke in Düsseldorf

Am Mittwochabend (19. März 2025) hatte „Dr. Made“ zu einem unterhaltsamen Abend unter dem Titel „Mord im geschlossenen Raum“ in die Stadthalle Neuss eingeladen. Das Publikum kam scharenweise.

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Offenbar auf dem Weg dorthin gab es eine kleine Zwischenstation für den Ur-Kölner, der eigentlich in Rosenheim geboren wurde, am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Dort verschüttete er auf dem Bahnsteig, vor dem Bahnhofsportal, an der Straßenbahn-Haltestelle und später auch in der Bahn das berühmt-berüchtigte „Eau de Cologne“.

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„4711“ beschäftigt Mark Benecke seit vielen Jahren. 2015 trat er als OB-Kandidat der Satire-Partei „Die Partei“ in Köln an und kündigte für den Fall seiner Wahl (zu der es dann letztlich doch nicht kam) an: „Dann gab es die Forderung Straßenreinigung nur mit 4711, was ich sehr befürworte, weil ich ja großer 4711-Fan bin.“ Und seinen politischen Gegner gab er mit: „Man möge über mir gerne Eau de Cologne ausschütten, wenn man denn welches findet.“ Vor drei Monaten ließ er sich dann sogar die vier Zahlen „4711“ auf die Innenseite seiner Unterlippe tätowieren.

Der Kölner Kriminalbiologe Mark Benecke mit einer „4711“-Flasche am Düsseldorfer Hauptbahnhof.

Der Kölner Kriminalbiologe Mark Benecke mit einer „4711“-Flasche am Düsseldorfer Hauptbahnhof.

Neben seinem „eigentlichen“ Beruf als Kriminalbiologe ist Benecke seit vielen Jahren ein wahres Multitalent, brillierte beispielsweise auch als Schauspieler (etwa in der Fernsehserie „Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln“, wo er einen Rechtsmediziner spielte) und eben als Politiker. Für „Die Partei“ trat er 2010 als Ministerpräsidenten-Kandidat bei der Landtagswahl an, zweimal bei Europawahlen (2019 und 2024) und auch bei einer Bundestagswahl (2021). Im September tritt er erneut als OB-Kandidat für Köln an.

Auftritt in Neuss: Benecke bringt auch Kölsch ins Spiel

Seinen Auftritt nach der „4711“-Aktion in Neuss nutzte Benecke dann auch noch in einem weiteren Punkt zum Weitertreiben des Köln-Düsseldorf-Zoffs: Vor großem Publikum und vor laufender Videokamera lästerte er: „Neuss liegt zwischen Düsseldorf und Köln. Und diese beiden Städte mögen sich nicht besonders – die Kölner die Düsseldorfer nicht. Und die Düsseldorf nehmen's irgendwie nicht ernst. Das ist für die Kölnerinnen und Kölner sehr schlimm, denn die wollen natürlich den Streit ernstgenommen wissen.“

Wie Benecke über Vampire denkt – siehe Video oben.

Besonders entzünde sich dieser Zoff an den beiden unterschiedlichen Sorten Bier – Kölsch und Alt. „Wir sind hier genau in der Mitte“, erklärte Benecke seinen aktuellen Standort Neuss. Und dann startete er in der Stadthalle die große Abstimmung: „Welche Getränkespezialität ist die bessere?“

Die Zuschauer und Zuschauerinnen konnten über Kölsch, Alt und „Ist-mir-egal“ abstimmen. Immerhin: Nach durchaus hörbaren Jubel für das „Helle“ aus Köln gab es dann einen regelrechten akustischen „Sturm“ für das dunklere Gebräu aus Düsseldorf. Und ganz wenige stimmten dann per Akklamation für beides.

Ach übrigens: Auch am Kölner Hauptbahnhof hat Mark Benecke zuvor ausgiebig von der „4711“-Flasche Gebrauch, um den „würgend-balsamischen Duft von Crack und Urin“ zu überdecken – immerhin!