Die Metall-Schiene auf der Mauer an der Uni Köln hat für heftige Diskussionen gesorgt. Nun ist die Uni zwar zurückgerudert, doch einige Kölner wollen trotzdem ein Zeichen für die guten Seiten der Kölner Kiosk-Kultur setzen.
„Kiosk-Kultur darf nicht sterben“Wegen Mauer-Ärger: Kölner setzen Bier-Statement
Köln. Seit Tagen bricht die Diskussion um die Metall-Schiene an der Uni Köln bei der Zülpicher Straße nicht ab. Trotz Vandalismus, lärmenden Jugendlichen und Party-Exzessen hat die Metall-Lösung, die jedes Verweilen im Keim erstickt hatte, nicht jedem geschmeckt.
Nach den heftigen Debatten ist nun auch die Uni Köln zurückgerudert und will die Metall-Schiene entfernen, wie sie am Freitag (5. November 2021) gegenüber EXPRESS.de mitteilte. Doch die Initiatoren der Instagram-Seite „koelnistkool“ und das Team von „Zappes Broi“ wollen trotzdem ein emotionales Statement für die kölsche Kiosk-Kultur setzen und grenzen sich dabei klar von randalierenden Jugendlichen ab, die in den letzten Monaten für großen Ärger im Veedel gesorgt haben.
Kölner wollen Zeichen setzen: „Ausgeh-Kultur liegt uns am Herzen“
Denn nicht alle jungen Menschen in Köln, die gerne mit einem Bier draußen zusammen stehen, seien üble Randalierer, erklärt Julius Kahleis von „koelnistkool“ gegenüber EXPRESS.de.
Mit einer Aktion am Freitagnachmittag (5. November) beim „Niam Kiosk“ direkt am Mäuerchen, wo die Mauer-Causa begonnen hat, wollen die Initiatoren von „koelnistkool“ zusammen mit dem Team von „Zappes Broi“ ein mit einer neuen Sonder-Bieredition ein klares Statement setzen.
„Uns ist die Kiosk-Kultur in Köln sehr wichtig, neben der Gastronomie ist sie ein großer Bestandteil der Ausgeh-Kultur in der Stadt und liegt uns sehr am Herzen“, schildert Julius Kahleis im Gespräch.
Nach Kölner Mauer-Ärger: „Lassen uns nicht noch mehr Flächen nehmen“
„Durch die Diskussion um die Metall-Schiene auf dem Mäuerchen an der Zülpicher Straße haben wir entschieden, ein Zeichen dafür zu setzen, dass wir uns nicht immer mehr Flächen in der Stadt nehmen lassen wollen, die vorher durch Studenten und junge Leute in der Stadt bespielt wurden“, so Kahleis weiter.
In einer Stadt wie Köln solle es weiterhin draußen Aufenthaltsorte für junge Menschen geben. Denn auch Treffen in der Gastronomie seien für Jugendliche nicht einfach, weil auch hier immer wieder Anwohner-Beschwerden eine Rolle spielen.
Kölner zeigen Flagge: Gemeinsames Biertrinken am Mäuerchen
„Es liegt uns am Herzen, dass junge Leute rausgehen wollen und können. Gerade nach eineinhalb Jahren Pandemie. Es wird immer schwieriger für junge Menschen diese freien Flächen zu finden. Das sehen wir am Stadtgarten, am Brüsseler Platz und jetzt auch an der Mäuerchen-Diskussion“, erläutert Kahleis seinen Standpunkt. Umso wichtiger sei die Kiosk-Kultur in Köln.
„Die Kiosk-Kultur darf nicht sterben, deswegen treffen wir uns am Freitag, bringen die Bier-Edition raus und wollen Flagge zeigen, in dem wir das Bier am Mäuerchen gemeinsam trinken“, betont Kahleis. Dabei stehe die Gemeinschaftsaktion an der Uni Köln im Vordergrund.