Kritik an Kölns OB Henriette Reker. Eine Antwort in einem Podcast zeige, dass sie falsche Prioritären setze, werfen ihr im Netz viele Menschen vor.
„Die Chefin hat null Ahnung“Kölns OB Reker steckt für Antwort in Podcast heftige Kritik ein
Die Instagram-Seite „Koelnistkool“ ist bei Kölnerinnen und Kölnern in aller Munde. Etwa 260.000 Menschen folgen der Seite, werden dort regelmäßig mit Videos aus der Stadt versorgt. Mittlerweile hat der Kanal einen eigenen Podcast, bei dem für die neueste Folge Oberbürgermeisterin Henriette Reker (66, parteilos) zu Gast war. Jetzt sorgt ein Statement für heftige Kritik.
Am Mittwoch (26. April 2023) hatte „Koelnistkool“ ein kurzes Video veröffentlicht. Als Reker gefragt wird, welches Problem sie in Köln gerne „von jetzt auf gleich“ ändern könnte, kommt die OB (seit 2015) auf das Müllproblem in der Stadt zu sprechen.
Henriette Reker kritisiert: Welches Thema würde sie sofort beseitigen?
Die Leute seien „rücksichtslos“, so Reker. „Sie sollen sich gerne im öffentlichen Raum aufhalten, aber bitte nicht alles stehen und liegen lassen. Oder ihre Kaffeebecher fallen lassen oder ihre Pizza-Kartons. Und das ist besonders schlimm, wenn Events stattgefunden haben und die Stadt total vermüllt ist.“
Das Müllproblem in Köln ist ein Dauerbrenner und quasi ständig auf der Agenda. Doch in den Augen vieler Menschen setzt Reker hier – in Anbetracht anderer Probleme – falsche Prioritäten.
„Klar. Müll ist wichtiger als Obdachlose oder Drogenabhängige“, schreibt ein Mann ironisch in die Kommentare unter das Video.
Ein anderer wird deutlicher: „Jedes Jahr werden über 1000 Kinder von Schulen abgelehnt, und an andere, weiter entfernte Schulen verlost. Dann sind da noch die kaputten Straßen, die getöteten Fahrradfahrer und Fußgänger, und die Armut in Köln. Sterbende Geschäfte und zu wenig Stadtgrün, die hohe Lärm- und Feinstaubbelastung in der Innenstadt… Nein, Frau Reker, der Müll ist kein Problem. Ihre Einschätzung aber durchaus.“
Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
Wenige Menschen springen der OB zur Seite: „Sie hätte doch antworten können, was sie gewollt hätte, immer hätten Leute zu meckern gehabt“, schreibt eine Frau.
Aber: Der Großteil der Kommentare bleibt sehr negativ. Eine Frau schreibt: „Tatsache ist: Es liegt so vieles im Argen und diese Frau ist Chefin des Ladens, hat aber NULL Ahnung. Auch von der Persönlichkeit her ist bei ihr nichts Positives zu finden. Ich wünsche mir für uns Kölner so viel mehr als diese Frau.“
Allerdings: Dass es grundsätzlich ein großes Müllproblem in der Stadt gibt, darüber herrscht offenbar große Einigkeit. In einer EXPRESS.de-Umfrage zum Thema gaben 80 Prozent der etwa 1500 Teilnehmenden an, dass es teilweise in der Stadt „ekelhaft“ sei.
Die Podcast-Folge mit Reker war die Nr. 11 für das Team von „Koelnistkool“. Vor ihr waren bereits Kölner Größen wie Herbert Geiss (Deiters), Timo Hübers (1. FC Köln), Radio-Moderator Philipp Isterewicz (u.a. 1Live) oder Schauspieler Max von der Groeben (u.a. „Fack ju Göhte“) zu Gast. Alle Folgen sind auf Spotify zu hören. (tw)