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Gastro-Beben in KölnLaden macht nach mehr als 30 Jahren dicht: „Es tut verdammt weh“

Die Café-Waschsalon-Inhaber Dirk Holzmann und Jürgen Walter.

Die Waschsalon-Inhaber Dirk Holzmann (l.) und Jürgen Walter präsentieren ihre Schätze: Holzmann hält den eingerahmten Notizzettel zum Song „Waschsalon“ von Wolfgang Niedecken und Walter hält ein Foto, das das alte Café Waschsalon in der Friesenstraße zeigt. Im August 2024 wird das Kult-Café schließen.

Auf der Ehrenstraße in der Kölner Innenstadt schließt im August das bekannte Café Waschsalon. Über die Gründe spricht Jürgen Walter, einer der beiden Inhaber.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Das Café kennt vermutlich jeder Kölner und jede Kölnerin. Doch das Ende ist besiegelt.

Auf Facebook schreibt dazu Mitinhaber Jürgen Walter: „Alles hat ein Ende ... Am 30. August 2024 ist endgültig Schluss.“ Dann schließt das beliebte Café Waschsalon auf der Ehrenstraße.

Café Waschsalon in Köln schließt im August

„Lieber Waschsalon, wir trauern um dich. Es tut verdammt weh“, ergänzt der 63-Jährige am Samstag (13. April 2024).

Alles zum Thema Ehrenstraße

Zu den Gründen äußert sich der Mitinhaber gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Das war absehbar, irgendwann muss die Baulücke auf der Ehrenstraße geschlossen werden.“

Das Café Waschsalon auf der Ehrenstraße

Das Café Waschsalon auf der Ehrenstraße am 3. Februar 2023

Zudem komme ein Umzug für ihn, seinen Geschäftspartner Dirk Holzmann (69) und Betriebsleiterin Miriam El Maani nicht infrage. „Am Ende muss es auch wirtschaftlich Sinn machen“, erklärt Walter. Die Corona-Zeit sei schon verdammt hart gewesen. Und Walter gesteht: „Heute würde ich es nicht mehr wagen, Gastronom zu werden.“

Rückblick: Jürgen Walter und Dirk Holzmann gründeten in den 90ern das Café Waschsalon. Das Café feierte am 27. Februar 2023 sein 30-jähriges Bestehen.

Hier das Facebook-Posting zur Waschsalon-Schließung anschauen:

Wäsche waschen und währenddessen mit den anderen Wartenden bei einem Kölsch ins Gespräch kommen? Das ist genial, fanden Dirk Holzmann und Jürgen Walter Anfang der 1990er-Jahre.

Mit geringem Geldeinsatz, dafür aber mit viel Kreativität, gestalteten die beiden ihren Waschsalon, der sich zunächst noch in der Friesenstraße befand und erst 1998 auf die Ehrenstraße umzog.

Café Waschsalon: Los ging es mit ausrangierten Waschmaschinen

Von Saturn besorgten sie sich ausrangierte Waschmaschinen und bauten daraus einen Unterbau für die neue Theke. Aus den Waschmaschinen-Trommeln entstanden Lampenschirme und Regale. Bei den Behörden seien die beiden Gründer nicht richtig ernst genommen worden.

Jede Menge Fußball-Größen und Promis waren Gäste im Café Waschsalon. Die Liste ist lang! Lukas Podolski (38), Anthony Modeste (36), Zé Roberto (49), Fredi Bobic (52) oder Mehmet Scholl (53). Und selbst internationale Popstars fanden ihren Weg in den Waschsalon: US-Sängerin Tina Turner (†83) beispielsweise.

Zum 30. Jubiläum bekamen die Betreiber von BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken (73) ein besonderes Geschenk: den auf Papier niedergeschriebenen Song-Text des Lieds „Waschsalon“. Bis heute hängt eine Kopie des Zettels im Café. Das Original wird in einem Safe verwahrt.

Waschsalon-Gäste trauern: „Echt ein Jammer, so oft da gewesen“

Neben dem Waschsalon hat Jürgen Walter die „Live Music Hall“ und viele andere Kneipen ins Leben gerufen.

Und wie geht es für die beiden Gastro-Unternehmer nun weiter? Walter ist Geschäftsführer der Catering-Firma „Aufgetischt“ mit Sitz in Köln-Junkersdorf und Dirk Holzmann betreibt das „Brauhaus ohne Namen“ in Deutz zusammen mit Melanie Holzmann.

Bevor der Waschsalon endgültig schließt, soll im Café noch ordentlich gefeiert werden. Wegbegleitende und Stammgäste kommentieren die Schließung mit einem weinenden Auge: „Oh nein, wie schade. Der Waschsalon ist Kult und aus Köln eigentlich nicht mehr wegzudenken“ oder „Echt ein Jammer, so oft da gewesen“.