Nach langem LeerstandKölner Kult-Lokal wird neu eröffnet – auch wieder Karnevalspartys

Judith Grazio, Dylan Stuka und Andreas Bartosinski vom Stukmanns stehen hinter der Bar.

Judith Grazio, Dylan Stuka und Andreas Bartosinski vom Stukmanns freuen sich auf ihre Eröffnung am Freitagabend (27. Oktober 2023).

Das ABS war in Köln-Sülz über Jahrzehnte ein beliebter Anlaufpunkt. Nun wird das Kult-Lokal als Stukmanns neu eröffnet – mit besonderem Konzept.

von Niklas Brühl  (nb)

Das Gewusel am Gottesweg 135 in Köln-Sülz war am Donnerstagvormittag (26. Oktober 2023) groß: Arbeiter gaben Vollgas, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Stress – und das alles für die große Eröffnungsparty am Freitagabend.

Denn nach fünf Monaten Leerstand eröffnet am Freitag das ehemalige ABS wieder im Veedel. Chef Dylan Stuka hat mit EXPRESS.de über das neue Konzept, die besondere Zielgruppe im Herzen von Sülz und über die lange Tradition des Ladens gesprochen.

Restaurant im Kölner Veedel: Weg vom Fine-Dining, zurück zu den Wurzeln

30 Jahre lang hatten Dylan Stukas Eltern das ABS im Veedel geführt. Die Karnevalskneipe mit rustikalem Charme war eine Institution. 2021 sollte dann alles anders werden – aus dem ABS wurde das Rays. Aus der urigen Kneipe sollte ein Fine-Dining-Restaurant werden, statt der Übertragung von FC-Spielen war ein hochpreisiges Essen in dem Laden angesagt.

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Doch im Mai 2023 wurde dieses Konzept wieder verworfen, Dylan Stuka sagt nun über das Projekt: „Da wir mit unseren anderen Aufgaben wie dem Deli in Sülz oder unserem Eventservice sehr eingespannt waren, haben wir das Rays praktisch an ein externes Team gegeben und sie hier machen lassen. Wir haben uns auch super mit den Jungs verstanden, allerdings haben wir mit dem Konzept vom Rays hier an dem Standort keine Zukunft mehr gesehen.“

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Der eigentliche Plan war es, mit dem Rays nach einer gewissen Zeit an einen anderen Standort umzuziehen und dort das Fine-Dining weiterzubetreiben. „Aber es ist alles so viel teurer geworden, deswegen war das letztendlich keine Option mehr für uns“, sagt Dylan Stuka.

Nun soll wieder alles anders werden – weg vom Fine-Dining, wieder hin zu den Wurzeln des ehemaligen ABS. Und geboren war die Idee des Stukmanns.

Stukmanns in Köln: „Wollen verschiedene Generationen vereinen“

Am Freitag steigt die große Eröffnungsparty. Am Donnerstag gab es für das Team rund um Chef Stuka noch viel zu tun.

Das beleuchtete Schild wurde vormittags über dem Eingang angebracht, im unteren Teil des Ladens, der ehemaligen Tanzbar, wurde für den zukünftigen Club noch die Schallisolierung angebracht.

Menschen stehen vor dem ABS in der Schlange für eine Karnevalsparty.

Die legendären Karnevalspartys sollen auch im Stukmanns wieder stattfinden. Auf dem Foto ist der Kneipenkarneval im ABS im Jahr 2018 zu sehen.

Und da fängt es auch schon an, denn das Stukmanns verfolgt ein Konzept, wie es in Köln nur selten zu finden ist. „Wir wollen im vorderen Teil eine lässige Bar sein, im hinteren Teil befindet sich dann das Restaurant, in dem wir unsere Gäste mit gutem Essen versorgen. Ab 22 Uhr öffnet im unteren Teil dann der Club. Diese Multifunktionalität macht uns besonders“, sagt Dylan Stuka.

Auch auf eine spezielle Zielgruppe will sich der Gastronom nicht festlegen: „Wir wollen die verschiedenen Generationen vereinen. Die jahrelangen Stammgäste des ABS werden sich bei ihrem Kölsch genauso wohlfühlen, wie die jungen Menschen, die mit ihren Freundinnen und Freunden bei uns in der Bar sitzen oder nachher im Club feiern. Wir wollen eine Anlaufstelle für ganz Sülz werden, unsere Zielgruppe ist das Veedel.“

Köln-Sülz: Wechselnde Küche im Stukmanns

Für das Feiern in einem Club war die Fahrt in die Innenstadt bislang unumgänglich, das weiß auch Dylan Stuka: „Nun gibt es auch in Sülz eine Möglichkeit, feiern zu gehen. Was uns aber wichtig zu betonen ist, wir werden nicht zu einem Techno-Club, in dem die Gäste bis zum Vormittag des nächsten Tages feiern wollen. Wir sind uns bewusst, dass wir in einem Wohnviertel sind und wollen es uns mit der Nachbarschaft nicht verscherzen.“

In der Anfangszeit wird das Stukmanns donnerstags, freitags und samstags öffnen. In der Küche gibt es Tapas aus aller Welt, dafür sorgt das Team vom Trapas, welches sowohl in Nippes als auch im Kwartier Latäng zu finden ist.

„Mit den Jungs sind wir eine Kooperation eingegangen, auf die ich sehr stolz bin. Das Essen ist grandios und auch für unsere Gäste wird mit Sicherheit etwas dabei sein“, sagt Stuka.

Donnerstags soll es ein Pop-up-Konzept in der Küche mit wechselnden Gerichten geben. Am Anfang wird es in die mexikanische Richtung gehen, unter anderem mit Tacos – aber auch Burger sollen auf der Speisekarte stehen.

„Ich freue mich wahnsinnig darauf, wenn es richtig losgeht und wir unseren Gästen die verschiedenen Facetten des Stukmanns zeigen können. Dazu gehört im Übrigen auch unsere Karnevalspartys, die in alter ABS-Manier auch weiterhin stattfinden werden“, sagt Dylan Stuka gegenüber EXPRESS.de.

Stukmanns: Karten für Karnevalsparty am 11.11. alle schon weg

Für die Party am 11.11. seien die Karten bereits nach 15 Minuten ausverkauft gewesen. Die Sülzerinnen und Sülzer können sich auf ein neues Highlight im Veedel freuen, welches mit einem vergleichbaren Konzept bislang nicht zu finden war.

Los geht es am Freitagabend, wenn die letzten Arbeiten abgeschlossen sind. „Und selbst wenn nicht alles direkt perfekt ist, werden unsere Gäste uns das bestimmt verzeihen“, merkt Dylan Stuka zum Abschluss noch an.