Er sorgt für die EM-StimmungSaxofon-Star geht nach Turnier auf Tour und gibt Konzert in Köln

Saxofonist André Schnura spielt vor Fans.

Der Rheinländer André Schnura sorgte auch vor dem Achtelfinale am Samstag (29. Juni 2024) im Westfalenpark in Dortmund für Stimmung.

Wenn vor den deutschen Länderspielen in den Städten gefeiert wird, taucht er auf. André Schnura sorgt mit seinem Saxofon für Stimmung. Nach der EM geht er jetzt sogar auf eigene Deutschland-Tour.

von Marcel Schwamborn (msw)

Rudi-Völler-Trikot, schwarzes Saxofon, Sonnenbrille, Zigarette hinter dem Ohr. So taucht André Schnura seit EM-Beginn immer wieder auf den Fanmeilen im Land auf und heizt der Menge mit Hits wie „Waka Waka“, „Narcotic“ oder „99 Luftballons“ ein.

Auch mit Party-Rapper Ski Aggu stimmte er schon die Torjubel-Hymne „Major Tom“ an. Er nennt sich selbst den „Typen mit dem Saxofon“ und genießt den unglaublichen Hype um seine Spontankonzerte enorm.

Riesen-Hype um Schnura: Schon über 25 Millionen Likes im Netz

Videos von seinen umjubelten Auftritten in der Menge gehen in den sozialen Medien überall rum. Bei Instagram folgen ihm inzwischen rund 600.000 Menschen, auf Tiktok über 700.000. Mit den Clips seiner Fanmeilen-Konzerte hat er schon über 25 Millionen Likes eingesammelt.

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Bei der Nationalmannschaft ist der Hype auch schon angekommen. „Ich feiere diesen Saxofonisten extrem“, sagt Super-Joker Niclas Füllkrug (31), „ich finde sehr cool, was der da auf die Beine gestellt hat.“

Der bis vor wenigen Wochen noch völlig unbekannte Musiker aus Haan-Gruiten bei Düsseldorf setzt auf ein ebenso simpel wie eindrucksvolles Konzept. Wo ausgelassen gefeiert wird, klettert er auf seine zwei Lautsprecherboxen und interpretiert mit seinem Instrument internationale Hits, die insbesondere durch große Fußball-Events bekannt geworden sind.

Eine Interview-Anfrage von EXPRESS.de hat der 31-Jährige abgelehnt. Er erklärt: „Es geht nicht um mich, es geht um die Fans, die Mannschaft, um die Liebe und um die Gemeinschaft.“ Zudem ergänzt er: „Ich möchte mit meinem Saxofon möglichst vielen Menschen helfen, bei ihren Sorgen, ihren Nöten, ihren Gefühlen. Ich möchte einfach allen schöne Stunden bereiten.“

Andre Schnura  (l) und der deutsche Rapper Ski Aggu (r).

In Dortmund trat Saxofonist André Schnura (l.) mit dem deutschen Rapper Ski Aggu beim Fanfest auf.

Da sich inzwischen aber ein professionelles Hamburger Management um den Künstler kümmert, ist doch etwas über ihn zu erfahren. Bereits seit seinem zwölften Lebensjahr spielt Schnura Saxofon. Fünf Jahre lang hat er im holländischen Arnheim Jazz studiert und sich zur Aufgabe gemacht, seine Liebe zur Musik an andere Menschen weiterzugeben, um seinem Instrument auch bei Jüngeren ein cooles Image zu verschaffen.

Nach einem schweren Unfall konnte der Wahl-Rheinländer sechs Monate lang nicht spielen und musste quasi bei null wieder anfangen. Aus tarifrechtlichen Gründen wurde er zudem von der Musikschule, an der er seit Jahren unterrichtet hatte, gekündigt. Diese einschneidenden Erfahrungen sowie seinen mehrwöchigen Aufenthalt in einem buddhistischen Kloster hat er dazu genutzt, sich als spiritueller Mensch weiterzuentwickeln.

Die Fußball-EM 2024 hat er nun zu seinem ganz persönlichen Sommermärchen gemacht. Mit seinem langjährigen Musikerkollegen Marius Trapp hat er die Firma „Stalaxy“ gegründet. Von jedem bei ihm verkauften Saxofon gehen 150 Euro an die Toni-Kroos-Stiftung.

André Schnura veröffentlicht schon seine zweite Single

Damit nicht genug. Seit Ende Juni ist die erste Single „Freed from Desire“ in Kooperation mit Noisetime auf dem Markt. Am 12. Juli folgt als zweiter Song „Danza Kuduro“ mit Niklas Dee.

Und dann folgt nach der EM die erste eigene Deutschland-Tournee. Sieben Daten stehen bereits fest. In Köln wird Schnura das EM-Gefühl am 17. Oktober in die Stadthalle in Mülheim bringen. Fünf Euro pro verkauftes Ticket gehen ebenfalls an die Kroos-Stiftung.