Oh Gott, was ist denn hier los?Schandflecken am Kölner Dom – die schlimmen Bilder

Baustelle und Absperrungen an der Domplatte in Köln.

Die Domplatte an der Westfassade ist unter der Woche gesperrt – Teil eines trauriges Gesamtbildes am Dom. Das Foto wurde am 6. September 2024 aufgenommen.

Der Dom ist Liebling vieler Kölnerinnen und Kölner und wohl auch deshalb unter besonderer Beobachtung. Aktuelles Urteil: Am Kölner Dom herrscht Chaos und ein trauriges Bild.

von Ayhan Demirci  (ade)

Auf dem Weg zum Kölner Hauptbahnhof gewesen. Den Kölner Dom gesehen. Stehengeblieben. Oh mein Gott, was ist denn hier los?

Schon oft war das Umfeld der Kathedrale, seit 1996 Unesco-Weltkulturerbe, Thema im EXPRESS und wird es auch in Zukunft immer wieder sein. Das ist, wie diese Momentaufnahmen vom Freitagvormittag (6. September 2024) zeigen, auch dringend nötig.

Seit Jahrzehnten stellt der Kölner Dom die Stadt vor riesige Herausforderungen

Die Fotos entstanden zwischen 10.54 Uhr und 11.43. Es ist ein einziges Tohuwabohu: Zäune, Container, Absperrungen, und sogar ein grauer Müllcontainer steht vor der „Tür“ – das alles wirkt angesichts der Majestät des Kölner Doms grotesk unangemessen. Oft liegt der Schmuddel im Detail. Aber es ergibt einen Gesamteindruck. Und der ist leider nicht gut.

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So gibt der Dom zur Zeit von jeder Seite ein trauriges Bild ab: Eine breite, graue Absperrung am Südportal, eine bereits seit Wochen bestehende weiträumige Absperrung an der Westfassade, die bis um die Ecke zur nördlich gelegenen Domtreppe reicht (aus Sicherheitsgründen wegen Arbeiten am nördlichen Domturmgerüst, die Passantinnen und Passanten gefährden könnten), außerdem Bauzäune am Domchor und dem Domherrenfriedhof.

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Die Baustellen Dom-Hotel, Blau-Gold-Haus, Römisch Germanisches-Museum und Laurenz-Carree komplettieren das Kölner Trostlos-Ensemble.

Das bunte Farbenspiel der Fahnenmaler auf der Domplatte ist kein Trostpflaster, im Gegenteil. Die Stadt hatte vor der Fußball-EM angekündigt, dass die Malerei untersagt wird – nichts dergleichen wurde unternommen. Oder es hält sich niemand an das Verbot.

Blick auf den Kölner Dom und die Baustellen drum herum.

An der Südseite: Alles ist abgesperrt, rechts das verwaiste Römisch-Germanische Museum.

Die Stadt hatte ihre Entscheidung unter anderem mit übergriffigem und aggressivem Verhalten der Maler begründet. Fest steht, dass die Farben dem Untergrund seit nun vielen Jahren massiv schaden. Fast könnte man es für klüger halten, die Fläche dem Café Reichardt zu verpachten ...

Zäune am Domherrenfriedhof in Köln.

Auch am Domherrenfriedhof prägen Zäune das Bild.

Gleich neben dem Hauptportal des Doms an der Westfassade fällt ein neuer abgesperrter Bereich mit schwarzem Sichtschutz auf. Abgesehen davon, dass jemand sein Fahrrad am Bauzaun abgeschlossen und direkt am Domgemäuer geparkt hat, verbirgt sich hinter dem weiteren Fremdkörper zumindest eine positive Neuigkeit. Hinter der Absperrung soll ein bronzenes, sogenanntes Blinden-Modell des Kölner Doms installiert werden – solche maßstabgetreuen Abbildungen kennt man von anderen berühmten Kathedralen wie dem Aachener Dom oder vom Straßburger Münster.

Absperrbaken und ein blauer Container vor dem Kölner Dom.

Und noch mehr Absperrbaken am Kölner Dom. Das Gesamtbild ist traurig.

Auch ein blauer, von rot-weißen Baken umringter Container an der Südseite des Doms fällt unangenehm auf, dient aber, wie von der Dombauhütte zu erfahren war, der Rheinenergie für ein neues Projekt: Die nächtliche Beleuchtung des Domes soll verbessert werden – bei gleichzeitiger Stromersparnis durch fortschrittliche Technik.

Brennpunkt Dom: Dass die Kathedrale direkter Nachbar des Hauptbahnhofs ist und gleichzeitig Deutschlands Tourismusattraktion Nummer Eins, stellt die Stadt seit Jahrzehnten vor enorme Herausforderungen – oft wirkt die Kathedrale in diesem riesigen Treiben als armer, kollosaler Statist.