KommentarDingdong, Klingeling – der absolute Shopping-Horror in der Kölner City

Die autofreie Ehrenstraße am 19. August 2022 – hier kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen mit Fußgängern oder Fußgängerinnen.

Die Stadt Köln baut ihr Fahrradnetz kontinuierlich aus. Das ist gut so. Aber was ist mit den Fußgängerinnen und Fußgängern? Hier kommt es immer wieder zu gefährlichen Begegnungen. Ein Kommentar.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Klingeling, ich springe zur Seite – ein Lastenfahrrad donnert an mir vorbei. Dingdong, ich mache sofort Platz – eine Frau mit Leihfahrrad fährt mich fast über den Haufen. Hinter mir höre ich ein lautes „Achtung!“, wieder mache ich den Weg frei – diesmal rauscht ein Fahrradkurier an mir vorbei.

Ich bin eigentlich nur als Fußgänger auf der Ehrenstraße in Köln unterwegs. Seit Mai 2022 ist die beliebte Shoppingmeile für den Autoverkehr gesperrt – und das ist gut so. Das ist jedenfalls meine Meinung. Der Autoverkehr in der Innenstadt dürfte gerne noch mehr eingeschränkt werden. Doch es gibt ein großes ABER!

Kölner Innenstadt: Meist kommt die Gefahr von hinten

Teilweise fühle ich mich als Fußgänger von Radfahrenden bedroht. Egal, wo ich laufe – meist kommt die Gefahr von hinten. Wenigstens betätigen viele die Klingel, wenn sie eine haben. Dann weiß ich Bescheid. Oft bleibt das Klingeln aber aus, dann wird's brenzlig und verdammt gefährlich.

Alles zum Thema Ehrenstraße

Wie müssen sich da ältere Menschen fühlen? Ein Spießrutenlauf durch die Innenstadt. Immer besteht die Gefahr, dass es kracht. Übrigens: Auch ich bin ein leidenschaftlicher Radfahrer – und kenne auch die Situation, dass der Radweg gerne als Fußweg genutzt wird. Ein anderes Thema ...

Zum Masterplan der Stadt Köln gehört es, das Radfahrnetz weiter auszubauen. Immer mehr Radwege werden dafür geschaffen.

Wie zuletzt die Trankgasse, die jetzt zur Fahrradstraße wird – oder die Kölner Ringe. Tolle, breite Fahrradautobahnen durch die City. Daumen hoch.

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Trotzdem fehlt an einigen Stellen das richtige Konzept. Beispiel Ehrenstraße oder Rheinpromenade.

Klare Trennungen von Fußgängerbereich und Radweg wären hier wünschenswert. Sonst ist der nächste schwere Unfall vorprogrammiert. Drei, vier Fußgänger oder Fußgängerinnen werden noch geschickt umkurvt, aber dann kracht es.