Menschenmassen, so weit das Auge reicht. Gut zwei Stunden, bevor die Band Silbermond am Samstagabend (1. Juli 2023) in Köln-Deutz auf die Bühne des Tanzbrunnens treten, stehen die Fans rund 600 Meter (zwischen dem Hyatt und dem Eingang des Tanzbrunnens) an, um ihre Idole zu sehen.

Die Stimmung ist auch bei den wartenden Konzertbesuchern gut – ein Vorbote für einen guten Konzertabend. Pünktlich zum Abend hin hat es auch aufgehört zu regnen und auch wenn der Himmel über dem Dom mit dunklen Wolken verhangen bleibt, bleiben die Silbermond-Fans im Tanzbrunnen bis zum letzten Lied trocken.

Silbermond im Tanzbrunnen: Liebeserklärung an die Stadt

Dass die Band um Frontfrau Stefanie Kloß (38) eine ganz besondere Bindung zu Köln hat, ist ein offenes Geheimnis. Und so begrüßt Stefanie Kloß die Fans im rappelvollen Tanzbrunnen mit den Worten: „Es ist Samstagabend, wir sind in der schönsten Stadt im Westen. Es gibt keinen Grund, nicht zu feiern!“

Und das tun die Band und die Fans auch. Zu Songs wie „AUF AUF“, „Leichtes Gepäck“ oder „Verschwende deine Zeit“ muss man eben auch einfach mitwippen.

Silbermond-Frontfrau erinnert ans Underground

Die Band blickt auf mehr als 20 gemeinsame Jahre zurück – und hat schon seit Beginn der Karriere eine starke Bindung zu Köln.

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Stefanie Kloß erinnert sich ans Jahr 2004, als Silbermond gerade das erste Album „Verschwende deine Zeit“ veröffentlicht hatten: „Als wir die erste Platte gemacht haben, hat man uns gesagt, dass es einen Club in Köln gibt, der Underground heißt und dass wir da spielen können. Also sind wir dort aufgetreten – ein toller Club!“

Die Silbermond-Frontfrau schwelgt in Erinnerungen: „Dann waren wir im Palladium, haben da erst einmal und dann sogar zweimal hintereinander gespielt. Dann waren wir in der Lanxess-Arena und danach, 2017, haben wir hier im Tanzbrunnen gespielt. Einen Tag später sind wir dann ins Underground zurück, weil der Club am nächsten Tag abgerissen wurde. Und wir finden: Es sollte mehr solcher Clubs geben.“

Silbermond-Frontfrau macht ihrer Mutter eine Liebeserklärung

Am Samstagabend spielen Silbermond Songs aus knapp 20 Jahren Band-Geschichte – wie „Krieger des Lichts“, „Durch die Nacht“ und „Irgendwas bleibt“. Natürlich dürfen im Tanzbrunnen auch „Symphonie“ und „Das Beste“ nicht fehlen, Songs, die im Publikum für Gänsehaut und die eine oder andere Träne sorgen.

Einen ganz besonderen Gänsehaut-Moment liefert Stefanie Kloß aber bei ihrer Erklärung zum Titel „Hey Ma“, vom aktuellen Album „AUF AUF“.

Die Sängerin erklärt: „Einige Songs haben wir noch nicht so oft gespielt und es gibt, auch wenn ich nicht mehr minderjährig bin, noch Dinge, bei denen ich meine Mama um Erlaubnis frage.“

Weiter erzählt sie, mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen: „Es gibt ein Lied, das ist eine Liebeserklärung an meine Mutter. Die Sicht auf die Dinge ändern sich mit der Zeit. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst ein Kind habe. Ich sehe meine Mutter heute mit ganz anderen Augen und ich habe gemerkt, dass sie viel stärker war, als ich es manchmal gemerkt habe. Sie hat sich oft an die zweite Stelle gestellt. Heute weiß ich das und ich weiß das sehr zu schätzen.“

Silbermond machen im Tanzbrunnen eine große Ankündigung

Gut zwei Stunden stehen Silbermond auf der Bühne im Tanzbrunnen, heizen den Menschenmassen ordentlich ein, sorgen aber auch mit einigen Songs für kurze nachdenkliche Minuten, die aber nicht weniger schön sind, als die fröhlichen, ausgelassenen Momente.

Stefanie Kloß lässt sich auf den Händen der Fans von der großen Hauptbühne auf eine kleine Bühne mitten im Publikum tragen und zeigt ihren Fans nicht nur ihre rockige, coole, sondern eben auch ihre sentimentale Seite.

Am Ende des Abends nennt die Sängerin ihre Zeit in Köln „weltklasse“ und macht den Fans eine große Ankündigung: Nächstes Jahr wollen Silbermond dann in Bonn spielen. So endet der Abend im Tanzbrunnen für die Fans mit doppelt guter Laune – dank den Erinnerungen an ein tolles Konzert und mit der Vorfreude auf mehr Silbermond Livemomente im nächsten Sommer.