Der Tod einer 66-Jährigen im November 2020 durch ein herabfallendes Betonteil war ein Schock. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft nicht mehr gegen unbekannt.
Nach Tod von Frau (†66) auf A3Durchsuchungen: Staatsanwalt nimmt 15 Personen ins Visier
In den Fall aus dem Jahr 2020 kommt wieder Fahrt: Damals, am 13. November 2020, war Anne M. (†66) auf der A3 in der Nähe der Ausfahrt Köln-Dellbrück von einer Lärmschutzwand getötet worden, die sich aus der Befestigung gelöst hatte und auf ihr Auto gestürzt war.
Wie die Staatsanwaltschaft Köln am Freitag (11. Februar) bekanntgab, sind im Rahmen des Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung am Donnerstag (10. Februar) die Geschäftsräume zweier Baufirmen in Ibbenbüren und Münster sowie des Landesbetriebs Straßenbau NRW in Gelsenkirchen durchsucht worden.
Tod auf der A3: Jetzt durchsucht die Staatsanwaltschaft Geschäftsräume
„Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die Befestigung der betreffenden Lärmschutzwand von der ursprünglich geplanten Konstruktion bzw. der bauaufsichtlichen Zulassung abgewichen und dieser Umstand in der Folge nicht mehr behoben worden ist“, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft.
Demnach könnten beide Aspekte der Grund gewesen sein, dass sich das sechs Tonnen schwere Element löste und für den Tod der Autofahrerin sorgte.
Unfall auf der A3: 15 Personen im Fokus der Ermittlungen
Wie die Staatsanwaltschaft weiter ausführt, richtet sich das Ermittlungsverfahren nun nicht mehr gegen unbekannt, sondern gegen sieben Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen.NRW, zwei Prüfingenieure, sowie sechs Mitarbeiter der mit der Befestigung der Betonelemente an der Lärmschutzwand beauftragten Baufirmen.
Die Durchsuchung bei Zeugen diente der „Auffindung und Sicherstellung verfahrensrelevanter Unterlagen, insbesondere E-Mailverkehr“, wie es heißt. Die Auswertung der Unterlagen dauert aber noch an. (tw)