Im beschaulichen Dörfchen Schmidtheim in der Eifel war am Freitagnachmittag ganz schön was los: Es wurden drei verdächtige Gefäße gefunden, die zu einem ABC-Alarm führten.
ABC-Alarm in der EifelHausbesitzer findet verdächtige Gefäße bei Aufräumarbeiten – Großeinsatz
Spektakulärer Feuerwehreinsatz im beschaulichen Dörfchen: Was sich am Freitagnachmittag (19. August 2022) im 1400-Seelen-Örtchen Schmidtheim in der Eifel abgespielt hat, steht wohl auch für die meisten der 30 Feuerwehrleute, die im Einsatz waren, nicht an der Tagesordnung.
Ein neuer Besitzer eines alten Hauses in der Gemeinde machte nämlich bei Entrümpelungsarbeiten einen beängstigenden Fund: Als er eines der alten Bücher aufklappte, die sich noch in dem Haus befanden, waren in diesem die Seiten ausgerissen. Statt bedruckten Buchseiten befanden sich im Inneren drei kleine Gefäße – die Aufschriften: Uran, RA und THF. RA könnte für das radioaktive chemische Element Radium stehen, THF möglicherweise für das Lösungsmittel Tetrahydrofuran. ABC-Alarm in der Eifel!
Verdächtige Gefäße gefunden – ABC-Alarm in der Eifel
Wie der „Kölner-Stadt-Anzeiger“ berichtet, zögerte der Hausbesitzer nicht lange und kontaktierte nach seinem Fund augenblicklich Pascal Diefenbach – seines Zeichens Löschzugführer in Schmidtheim und stellvertretender Leiter der Feuerwehr in der Gemeinde Dahlem. Ob die drei Gefäße ein Fall für die Feuerwehr seien, wollte er wissen – und das waren sie.
Gegen 16.20 Uhr wurde der Alarm für den Löschzug Schmidtheim ausgelöst, mit dabei war auch ein ABC-Erkunder. Denn es musste festgestellt werden: Befinden sich in den drei Gefäßen wirklich radioaktive Stoffe?
In Schutzanzügen wurden von den Einsatzkräften der Feuerwehr Erkundungen und Messungen in dem Haus durchgeführt. Und tatsächlich: Es wurden erhöhte Werte registriert, die sich laut Diefenbach jedoch noch im Normalbereich befunden haben.
ABC-Alarm in der Eifel: Verdächtige Gefäße entsorgt
Aufgrund der erhöhten Werte wurde weitere Verstärkung in das beschauliche Schmidtheim gerufen. In speziellen Kontaminations-Schutzanzügen wurden im Haus, vor allem an der Stelle, an der der Besitzer das Buch fand, weitere Messungen durchgeführt. Auch hierbei zeigte sich eine erhöhte Aktivität.
Allerdings nur so lange, bis das Buch in einer Kiste gesichert und dicht verschlossen wurde – dann ergaben die Messungen nämlich keine erhöhten Werte mehr, sodass davon auszugehen ist, dass sich in den Gefäßen wirklich radioaktive Stoffe befunden haben.
Welche Stoffe wirklich von dem Hausbesitzer gefunden wurden, ist derzeit noch unklar und Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Genauso wie die Herkunft der verdächtigen Gefäße. Diese wurden von den Einsatzkräften entsorgt, für die Bevölkerung bestand laut Feuerwehr keine Gefahr. Ganz schön was los in der Eifel! (nb)