Eine junge Bonnerin durchlitt einen Albtraum. Jetzt hat die Polizei ihren mutmaßlichen Peiniger gefasst.
Als rückfallgefährdet bekanntTrieb-Täter schellt bei junger Bonnerin – als sie öffnet, beginnt Albtraum
Die Polizei hat am Donnerstag (24. März 2022) einen Mann (36) festgenommen. Er steht im dringenden Verdacht, eine junge Frau in ihrer Bonner Wohnung über mehrere Stunden festgehalten und sexuell missbrauch zu haben.
Die Festnahme erfolgte im Oberbergischen Kreis. Das gaben die Bonner Staatsanwaltschaft sowie Polizei am Donnerstag bekannt.
Täter klingelte spät abends an Tür eines Bonner Mehrparteienhauses
Am Dienstag (15. März) gegen 23 Uhr hatte es an der Tür eines Mehrparteienhauses in Bonn geklingelt. Das spätere Opfer ging davon aus, dass eine Mitbewohnerin zurückkehrte und öffnete daher zunächst die Haus- und kurz darauf auch ihre Wohnungstüre.
„Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde sie dann von dem ihr unbekannten Mann in die Wohnung gedrängt, dort mit Gewalt festgehalten und über mehrere Stunden sexuell missbraucht“, so ein Sprecher der Polizei Bonn. Der Tatverdächtige habe die Wohnung nach bisherigen Feststellungen gegen 5.30 Uhr wieder verlassen.
Nach der Tat kontaktierte die Frau eine Freundin. Gemeinsam suchten die beiden eine Polizeidienststelle auf. Sofort wurden durch die Beamtinnen und Beamten des Kriminalkommissariats 12 sowie des Erkennungsdienstes der Bonner Polizei umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen und Ermittlungen eingeleitet.
Tatortspuren in Bonn überführten Mann aus Oberbergischem Kreis
„Auf die Veröffentlichung eines Phantombildes, das auf den Angaben des Opfers erstellt worden war, konnte verzichtet werden“, erklärt ein Polizeisprecher. Durch die schnelle Auswertung gesicherter Tatortspuren (DNA) durch das Landeskriminalamt NRW habe sich ein dringender Tatverdacht gegen einen 36-jährigen Mann aus dem Oberbergischen Kreis ergeben.
Laut Polizei ist er als rückfallgefährdeter Sexualstraftäter im KURS-Programm der Polizei NRW eingestuft. KURS steht für „Konzept zum Umgang mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern“. Dabei werden den Probanden Bewährungshelfer und KURS-Ansprechpartner (von der für ihn zuständigen Kreispolizeibehörde) zur Seite gestellt. Es soll ihnen verdeutlicht werden, dass man sie im Auge behält.
Staatsanwaltschaft Bonn: 36-Jähriger soll Haftrichter vorgeführt werden
„Bei rückfallgefährdeten Sexualstraftätern ist der Polizei durch eine vorausgegangene Sexualstraftat und Verurteilung bekannt, zu welchen Straftaten der Verurteilte fähig ist“, heißt es seitens des zuständigen Landeskriminalamtes (LKW). „Haben die ihre Strafe verbüßt, sind sie freie Bürger. Andererseits ist zu berücksichtigen, dass von ihnen eine erhöhte Rückfallgefahr für neue Sexualstraftaten ausgehen kann.“
Das hat der 36-Jährige – trotz KURS-Programm – erschreckend bestätigt. Der Tatverdächtige wurde widerstandslos im Oberbergischen Kreis festgenommen. Auf Antrag der Bonner Staatsanwaltschaft soll er dem Haftrichter vorgeführt werden. (iri)