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Im HochsicherheitstraktMafia-Prozess in Düsseldorf am Montag direkt geplatzt

Mafia_Prozess_Düsseldorf

Der große Mafia-Prozess am Montag (12. Oktober) mit insgesamt 14 Angeklagten vor dem Düsseldorfer Oberlandesgerichts musste wegen eines Corona-Falls unterbrochen werden. Das Foto wurde im Gerichtssaal aufgenommen. Die Angeklagten sitzen in einem abgetrennten Bereich hinter Panzerglas.

Düsseldorf – Der Auftakt des großen Mafia-Prozesses im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf mit 14 Angeklagten ist wegen der Corona-Quarantäne eines der Beschuldigten am Montag Vormittag (12. Oktober) unterbrochen worden. Er soll erst am Freitag fortgesetzt werden.

  1. Mafia Prozess in Düsseldorf mit 14 Angeklagten unterbrochen und abgesagt
  2. Beschuldigter befindet sich in Corona-Quarantäne
  3. 14 Beschuldigte (größtenteils aus NRW) sollen Verbindung zur weltweit mächtigsten Mafiagruppe „Ndrangheta“ haben

Mafia-Prozess abgesagt: Beschuldigter in Corona-Quarantäne

Das beschloss die Kammer am Montag. Zur Anklageverlesung kam es nicht. „Das Verfahren soll gemeinsam mit allen Verfahrensbeteiligten stattfinden“, sagte der Vorsitzende Richter Jens Luge.

Die Mutter des betroffenen Angeklagten sei erkrankt und positiv auf das Coronavirus getestet worden.

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Die Kammer sei vom Anwalt des Beschuldigten in der Nacht zum Montag unterrichtet worden, dass dieser am Samstag seine Mutter besucht habe, als noch nicht klar gewesen sei, dass sie infiziert ist.

Düsseldorf: Mafia-Prozess wegen Corona-Fall auf Freitag verschoben

Der 39-jährige Kölner habe sich zwar bereits testen lassen, mit einem Ergebnis rechnete die Kammer am Montag aber nicht mehr. Die Mutter des Mannes liege derzeit in einem Kölner Krankenhaus.

Der Prozess-Auftakt war mit Spannung erwartet worden. Die Verhandlungbegann rund eine Stunde verspätet, weil der Einlass in den Hochsicherheitstrakt länger dauerte als erwartet.

Düsseldorf: 14 Angeklagte sollen Mitglieder von „‘Ndrangheta“ Mafia-Gruppe sein

Laut Staatsanwaltschaft sind fünf der 14 Angeklagten im Alter von 31 bis 56 Jahren Mitglieder der „‘Ndrangheta“, die als mächtigste Mafiaorganisation weltweit gilt und den internationalen Kokainhandel kontrolliert.

Die Angeklagten kommen größtenteils aus Nordrhein-Westfalen. Unter anderem wird ihnen der Handel mit Hunderten Kilo Kokain vorgeworfen.

In unterschiedlicher Zusammensetzung müssen sie sich auch wegen der Bildung und Unterstützung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Betrug, Steuerhinterziehung und Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten.

Neben den fünf mutmaßlichen Mitgliedern sollen sechs die Vereinigung unterstützt haben. Unter den drei weiteren Männern seien auch solche, die laut Anklage im Hintergrund tätig waren und etwa abhörsichere Mobiltelefone besorgt haben sollen.

Verteidiger kritisiert Vorwurf: Zeugenaussage sei „unglaubwürdig“

Vor Beginn des Prozesses kritisierte einer der Verteidiger den Vorwurf der „‘Ndrangheta“-Mitgliedschaft mit Blick auf seinen Mandanten, einen Duisburger. Es sei aus seiner Sicht eine „sehr vage Beweislage, was diesen Vorwurf betrifft“, sagte Anwalt Wolf Bonn am Montag.

Die entsprechenden Angaben der Ankläger fußten auf Aussagen eines Kronzeugen aus Italien, so Anwalt Bonn. Dieser sei „eine unglaubwürdige Person“.

Italienische Behörden hätten ihm mittlerweile „die Treue versagt“. Die Staatsanwaltschaft habe sich in dem Punkt „vergaloppiert“.

Mächtigste Mafia-Organisation weltweit: Groß-Razzia „Pollino“ in NRW entlarvt Mitglieder im Dezember 2018

Das Verfahren geht auf eine großangelegte internationale Razzia zurück, die einen Schwerpunkt im Rheinland hatte. Unter dem Decknamen „Pollino“ waren Ermittler Anfang Dezember 2018 in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Belgien gegen Mitglieder „'Ndrangheta“ vorgegangen.

Die Organisation hat in Deutschland ein festes Standbein, wobei sie besonders auch in NRW aktiv ist. Clans der Organisation waren etwa für die Mafia-Morde von Duisburg verantwortlich, bei denen 2007 sechs Menschen vor einer Pizzeria erschossen wurden.

Das Gericht hat für das Verfahren rund 90 Verhandlungstage bis Ende 2021 angesetzt. Der Prozess war vom Duisburger Landgericht aus Platz- und Sicherheitsgründen nach Düsseldorf verlegt worden. (dpa)