Schutzvisier statt WerbetafelErkrather Unternehmer rettet Mitarbeiter vor Kurzarbeit

CutAll Erkrath

CutAll-Chef Joachim Nöthen (61) und seine Partnerin Laquel Landis (40) zeigen die Schutzvisiere, die die Firma in Erkrath aktuell produziert.

Erkrath – Eigentlich stellt das Erkrather Unternehmen „Cutall“ Werbetafeln her, doch durch die Coronakrise wandelte Firmenchef Joachim Nöthen (61) das Geschäftsfeld.

Statt Werbetafeln verkauft das Unternehmen nun Kunststoff-Schutzvisiere aus Duran. Rund 500.000 Euro investierte Nöthen bereits in das neue Geschäft.

In der Krise: Erkrather Firmenchef setzte alles auf eine Karte

„Einige dachten ich sei verrückt, als ich damit angefangen habe“, erklärt der Erkrather. Doch letztendlich habe er mit diesem Schritt all seine Mitarbeiter vor der Kurzarbeit gerettet.

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„Ich hatte eine Vision. Zu Beginn war meine Mannschaft komplett überfordert. Ich habe alles auf eine Karte gesetzt und einen Interimsmanager eingestellt, der sich in dem Geschäftsfeld auskennt,“ so Nöthen.

Erkrath: Joachim Nöthen holte 100 Menschen aus der Kurzarbeit

Diesen Interimsmanager habe Nöthen, der einen Flugschein besitzt, eigens aus London eingeflogen. „Es wird nun größer und größer. Nächste Woche rechnen wir mit 5000 Aufträgen am Tag.“

Durch Partnerschaften mit anderen Unternehmen, habe der 61-Jährige eigenen Angaben zu Folge bereits weitere 100 Menschen vor der Kurzarbeit bewahrt. „Auch meine Mitarbeiter haben begriffen, dass wir etwas bewegen können.“

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Joachim Nöthen hat eine klare Meinung dazu, wer die Schutzausrüstung am ehesten benötigt: „Zunächst müssen die Profis damit ausgestattet werden, also die Polizei oder auch Handwerker, die zwingend auf die Straße müssen.“

Trotz Corona-Krise: Erkrather Unternehmen nimmt Kurs auf Europa

Seine Priorität läge auf Deutschland, doch „wir sind erfolgreich damit und wir wachsen und setzen natürlich Kurs auf ganz Europa.“

CutAll Maschine

Für die Produktion der Schutzausrüstung hat Unternnehmer Joachim Nöthen schon knapp 500.000 Euro investiert.

Sein geschäftlicher Sinneswandel wird somit wohl auch nach der Coronakrise bestehen bleiben und das Leben von Joachim Nöthen und seinen Mitarbeitern sowie Partnern grundlegend umkrempeln.