Das schöne Rheinpanorama in Düsseldorf mit einem Gitter verschandeln? Was klingt wie ein kleiner Seitenhieb aus Köln, ist nun tatsächlich geschehen.
„Unsinn“Der Rhein hinter Gittern: Diskussionen um neuen Zaun an Düsseldorfer Foto-Hotspot
Ein Osterspaziergang mit der Familie am Rhein – für viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ist dies an den Feiertagen ein traditionelles Ritual.
Wer nun allerdings zum Burgplatz schlendert, um seinen Blick über Vater Rhein schweifen zu lassen, erlebt eine ziemlich böse Überraschung: Das berühmte Panorama liegt jetzt hinter Gittern. Was nicht nur Antje Kahnt, Düsseldorfs Vorsitzende der Stadtführer, auf die Barrikaden bringt.
Düsseldorf: Neues Gitter am Rheinufer sorgt für Diskussionen
Ein Foto vom Burgplatz mit Rheinturm und dem großen Strom – nicht nur für viele Touristinnen und Touristen das „Postkartenmotiv“ und ein absolutes Muss. Kann man sich nun allerdings sparen. Den Rhein bekommt man nämlich nicht mehr darauf. Die Stadt hat das Geländer an Düsseldorfs beliebtester Aussichtsterrasse erhöht und damit die Aussicht ruiniert.
Wer das berühmte Düsseldorf-Foto trotzdem knipsen möchte, muss kraxeln. Und riskiert dabei die eine oder andere Verletzung. Dabei hatte die Stadt eigentlich nur ein weiteres Geländer aufs vorhandene Geländer geschweißt, um Unfälle zu vermeiden. Um das „Überklettern und Abstürzen zu verhindern“, sei es nötig gewesen, das Geländer nicht nur aufzustocken, sondern auch noch mit einem Überhang zu versehen, hieß es im Rathaus.
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Das „Abstürzen“ beschränkte sich vor der Erhöhung des Geländers auf eine Fallhöhe von ein bis zwei Meter auf die dahinter befindliche, aufsteigende Rampe. Dass Leute nach wie vor auf die Begrenzung klettern, um darauf Platz zu nehmen, wird die Maßnahme kaum verhindern können. Nur fallen sie jetzt eben noch ein bisschen tiefer ...
Als Düsseldorfs bekannteste Stadtführerin Antje Kahnt von dem neuen Geländer erfuhr, radelte sie sofort zum Burgplatz, um das Ganze in Augenschein zu nehmen. „Ich bin erst gestern Abend aus Paris zurückgekommen“, sagte die Düsseldorferin, die auch in der französischen Hauptstadt als Stadtführerin tätig ist.
„Als ich von dem Unsinn hörte, bin ich gleich losgefahren. Unglaublich, dass man nach der Düssel am anderen Ende des Burgplatzes nun auch noch den Rhein ausgesperrt hat. Den Burgplatz kann ich jetzt von meiner Tour-Liste streichen. Hier kann ich mit den Leuten nicht mehr hingehen.“
Das Urteil der Stadtführerin ist vernichtend: „Ich soll Düsseldorf immer so schön wie möglich präsentieren. Aber die Stadt macht es mir da wirklich nicht einfach.“ Und von wegen „Klein Paris“: „In Paris kann man wenigstens ohne jegliches Gitter an der Seine entlang spazieren.“