Dramatische Bilder im Sauerland: Nach einer Explosion stürzt ein komplettes Mehrparteienhaus ein. Es gibt mehrere Verletzte, zwei Menschen schweben in Lebensgefahr. Eine Frau konnte nur noch tot geborgen werden. Zur Explosions-Ursache gibt es eine Vermutung.
Explosion in NRWFrau tot geborgen – Feuerwehr vermutet Ursache
Bei einem Gebäudeeinsturz nach einer Explosion im sauerländischen Hemer sind am Freitagabend (8. Juli 2022) mehrere Menschen verletzt worden. Eine Frau wurde am Samstag leblos aus den Trümmern geborgen.
Luftaufnahmen zeigen ein Trümmerfeld, wo zuvor noch ein Mehrfamilienhaus stand. Polizei und Feuerwehr gehen von einer Gasexplosion aus. Die Ermittlungen zur Ursache dauerten aber auch am Samstag (9. Juli) noch an. Bis zum frühen Samstagmorgen konnten vier Menschen verletzt aus den Trümmern geborgen werden. Mindestens eine weitere Person war nach Angaben von Polizei und Feuerwehr noch verschüttet. Einsatzkräfte hätten zwischenzeitlich Kontakt zu ihr aufnehmen können. Dieser sei aber wieder abgebrochen.
Eine Frau konnte gegen 8.50 Uhr nur noch leblos aus den Trümmern geborgen werden. Die Identität steht derzeit noch nicht zweifelsfrei fest. Die Rettungskräfte setzen ihre Suchmaßnahmen zunächst fort, ehe Feuerwehrsprecher Andreas Schulte am Vormittag mitteilte: „Nach dem jetzigen Ermittlungsstand gehen wir davon aus, dass keine Personen mehr unter den Trümmer liegen."
Hauseinsturz in NRW: Mann und Frau in der Nacht aus Trümmern geborgen - akute Lebensgefahr
In der Nacht zum Samstag hatten Rettungskräfte gegen 3.00 Uhr zunächst einen Mann und wenig später eine Frau aus den Überresten des Hauses geborgen. Nach Angaben von Schulte schwebten beide „in akuter Lebensgefahr“. Sie wurden zunächst vor Ort medizinisch behandelt und sollten in eine Klinik gebracht werden.
Für die Feuerwehr galt es vorsichtig, aber auch schnell zu den Verschütteten vorzustoßen. „Wir haben uns ganz behutsam vorgearbeitet, sodass wir sie ansprechen konnten und berühren konnten“, sagte Schulte. „Teilweise kopfüber“, fügte er hinzu. „Das war mühsame Arbeit.“
Auf Bildern vom Freitag war zu sehen, dass von dem eingestürzten Haus nur noch ein Trümmerberg übrig war. „Es ist leider komplett eingestürzt, es steht kein Stein mehr auf dem anderen“, ergänzte Schulte.
Die umstehenden Häuser würden evakuiert, hieß es von der Polizei. Der Bereich um den Unglücksort sei weiträumig abgesperrt.
Nach Schultes Angaben sind in dem Haus sechs Menschen behördlich als Bewohner gemeldet, insgesamt acht würden dort wohnen. Drei der insgesamt acht Hausbewohner seien zum Zeitpunkt des Einsturzes wohl nicht zu Hause gewesen, hieß es.
Die Rettungsmaßnahmen gestalteten sich demnach als schwierig, laut Polizei wurde ein Bagger eingesetzt, um die Trümmerteile zu bewegen. Hemer liegt bei Iserlohn im Märkischen Kreis. (dpa/gr)