Die Rettungsaktion für einen Jungen in Hagen in NRW hat am Dienstag eine schockierende Entwicklung genommen.
Drama in NRWJunge (5) auf Dach gesichtet – als Polizei Wohnung öffnet, kommt Schreckliches ans Licht
Ein fünfjähriger Junge ist von Polizei und Jugendamt in Hagen aus verwahrlosten Lebensumständen geholt und in Obhut genommen worden. Nachbarn hätten das Kind am Sonntagmorgen auf dem Dach und in der Dachrinne eines viergeschossigen Hauses klettern sehen, teilte die Polizei am Dienstag (14. Februar) mit.
Als die Polizei eintraf, war der Junge durch das Fenster bereits wieder in sein Zimmer gelangt. Er habe offenbar eingeschlossen im Kinderzimmer gelebt, in dem sich nur eine Matratze und ein Eimer für seine Notdurft befanden. Das Kind sei äußerlich unverletzt gewesen und habe auch nicht krank gewirkt, schilderte der Sprecher auf dpa-Anfrage.
Junge in Hagen in verwahrlostem Kinderzimmer eingesperrt
Als die Beamten eintrafen, öffneten Mutter und Stiefvater die Wohnungstür. Sie schlossen die Kinderzimmertür auf, wo die Polizei auf den eingesperrten Fünfjährigen stießen. „Die Gesamtumstände, die Zustände in der Wohnung und in dem Zimmer veranlassten die Beamten, das Jugendamt zu rufen.“
Eine Mitarbeiterin des Amts habe sich auch selbst ein Bild von der Lage gemacht und das Kind in einer städtischen Einrichtung untergebracht. Es werde nun gegen die 22 Jahre alte Mutter wegen Freiheitsberaubung und Verletzung der Fürsorgepflicht ermittelt.
Medienberichten zufolge soll die Mutter den Jungen von der Kita abgemeldet haben. Nachbarn hätten berichtet, dass der Fünfjährige wiederholt um Essen gebeten habe. Dazu äußerte sich die Polizei nicht. Im Dachgeschoss des Hauses soll sich zudem eine kleine Drogenplantage befunden haben. (dpa/jv)