Das Braunkohledorf Lützerath in NRW soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden – ist aber von Aktivisten und Aktivistinnen besetzt. Beide Seiten bereiten sich auf den bald erwarteten Räumungseinsatz vor.
Randale in LützerathHandgemenge zwischen Polizei und „Letzter Generation“
Im und am Braunkohledorf Lützerath bei Erkelenz sollen am Montag (2. Januar) Vorbereitungen für die erwartete Räumung des von Aktivisten und Aktivistinnen besetzten Weilers beginnen.
Nach Angaben der Polizei NRW will der Energiekonzern RWE neben Lützerath an Flächen arbeiten, die für einen späteren Räumungseinsatz benötigt würden. Die Polizei sei vor Ort, um das Vorhaben gegen mögliche Störaktionen abzusichern.
NRW: Vorbereitungen auf Räumung in Lützerath laufen
Darüber hinaus sollen von Montag an Zufahrten rund um Lützerath gesperrt werden und vorerst auch gesperrt bleiben. Parallel dazu beschäftigen sich auch die Demonstranten und Demonstrantinnen mit der möglichen Räumung der Siedlung.
„Wir üben, wie wir die Räumung und den Abriss von Lützerath mit verschiedenen Methoden blockieren können“, hieß es in der Ankündigung. Auch in anderen Städten soll es derartige Trainings in den kommenden Tagen geben.
Lützerath in der Nähe von Erkelenz im Kreis Heinsberg soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. In den Häusern, deren einstige Bewohner weggezogen sind, leben allerdings Aktivisten und Aktivistinnen, die um den Ort kämpfen.
Für das Abbaggern und Verbrennen der Kohle sehen sie keine Notwendigkeit. Grundstücke und Häuser gehören aber dem Energiekonzern RWE. Mit einer Räumung von Lützerath wird noch im Januar gerechnet. Der Kreis Heinsberg hat eine Allgemeinverfügung bekannt gemacht, die Personen den Aufenthalt in Lützerath untersagt.
Lützerath: Handgemenge zwischen „Letzter Generation“ und Polizei
Nun ist es im Laufe des Mittags am Montag allerdings zu Rangeleien zwischen Polizisten und Klimaaktivisten gekommen. Die Aktivisten warfen Böller, Flaschen und Steine. „Es gab reichlich Handgemenge“, berichteten dpa-Reporter vor Ort.
Ein Polizeisprecher sagte, es werde wegen der Böller- und Steinwürfe ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet. „Ich appelliere, den Protest gegen eine Räumung nicht mit der Begehung von Straftaten zu verbinden“, so Dirk Weinspach, Aachener Polizeipräsident. (dpa)