Die Hintergründe für die Schüsse in einer Druckerei in Dinslaken sind weiter unklar. Ein 36-Jähriger aus Bayern ist ums Leben gekommen.
Schüsse in NRWRocker-Milieu? Obduktion des Toten (†36) bringt schlimmen Verdacht
Nach Schüssen in einer Druckerei in Dinslaken mit einem Toten (†36) ermittelt die Polizei gegen den Geschäftsinhaber (47) wegen des Verdachts des Totschlags. Zunächst sah es nach Notwehr aus.
Der 47-Jährige hatte angegeben, von drei Männern überfallen und mit Pfefferspray besprüht worden zu sein. Daraufhin habe er seine Waffe gezogen und geschossen. Die Obduktion am Dienstag (13. Dezember 2022) ergab jedoch: Der tödliche Schuss traf das Opfer von hinten. Daher geht die zuständige Staatsanwaltschaft Duisburg gegenwärtig nicht von einer Notwehrlage aus.
Polizei: Schütze aus Dinslaken in U-Haft – zwei Männer weiter flüchtig
Der Tatverdächtige sitzt inzwischen in U-Haft. Das 36-jährige Opfer, bei dem es sich um einen polnischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in Bayern handelt, war am Montag rund eine Stunde nach der Tat im Krankenhaus verstorben. Die beiden anderen Männer, die bei dem mutmaßlichen Überfall dabei gewesen sein sollen, sind weiter auf der Flucht. Nach ihnen wird gefahndet.
Ein Zeuge hatte am Montag Schüsse gehört und gegen 14.30 Uhr die Polizei alarmiert. Mehrere Zeugen gaben an, dass die Flüchtigen zu Fuß Richtung Otto-Lilienthal-Straße gelaufen sind. Der größere der beiden soll einen grünen Parka und einen auffälligen Mund-Nasen-Schutz in Tarnfarben getragen haben.
Berichte, wonach es sich um eine Tat im Rocker-Milieu gehandelt habe, wollte ein Polizeisprecher zunächst nicht bestätigen. Es gebe zwar Hinweise darauf, dass der Geschäftsinhaber Verbindungen in dieses Milieu haben könnte, sagte er. Ob dies mit der Tat zu tun habe, sei aber noch nicht klar.
Der Druckerei-Chef hat laut Polizei keinen Waffenschein. Die Tatwaffe (Kaliber neun Millimeter), aus der er mehrere Schüsse abgegeben haben soll, wurde sichergestellt. Ebenso das Reizgas. Der Geschäftsmann war bereits im Januar von Unbekannten angegriffen worden. „Die Tatverdächtigen konnten bislang nicht ermittelt werden, das Motiv des damaligen Angriffs ist weiterhin unklar“, so ein Polizeisprecher.
Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zu dem aktuellen Vorfall oder zur Identität der Flüchtigen machen können, werden gebeten, sich bei der Mordkommission der Polizei Duisburg unter 0203 2800 zu melden. (iri)