Haftbefehle nach Gruppenvergewaltigung in NRWZeugen hörten Schreie – Tat war „auf sexuelle Erniedrigung ausgerichtet“

Polizeibeamte ermitteln in der Nacht auf dem Gelände eines ehemaligen Brauereigebäudes zum Fall eines Sexualdelikts, bei dem die Polizei einen politischen Hintergrund nicht ausschließt. Am Vorabend hätten Zeugen Schreie aus einem Gebäude gehört, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft.

Polizeibeamte ermitteln Sonntagnacht (8. August) auf dem Gelände eines ehemaligen Brauereigebäudes zum Fall eines Sexualdelikts, bei dem die Polizei einen politischen Hintergrund nicht ausschließt. Am Vorabend hätten Zeugen Schreie aus einem Gebäude gehört, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft.

Bei einer Gruppenvergewaltigung mit womöglich politischem Hintergrund im sauerländischen Iserlohn (NRW) wurde ein 30-Jähriger misshandelt und verletzt. Vier Männer wurden festgenommen.

Bei einer Gruppenvergewaltigung eines Mannes im sauerländischen Iserlohn schließt die Polizei einen politischen Hintergrund nicht aus. Am späten Samstagabend hatten Zeugen Schreie aus einem Gebäude gehört, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Beamten fanden dort schließlich einen verletzten 30-Jährigen. Er kam in ein Krankenhaus.

Bei ihm handele es sich um einen Flüchtling aus dem Iran, sagte Staatsanwalt Michael Burggräf. Mithilfe eines Polizeihubschraubers konnten vier Verdächtige im Alter zwischen 24 und 46 Jahren in einem angrenzenden Waldstück aufgespürt und festgenommen werden.

Gruppenvergewaltigung in Iserlohn: Staatsschutz ermittelt

Nun prüfen die Ermittlerinnen und Ermittler ein politisches Motiv: Opfer und Täter verbindet wohl eine gemeinsame iranische Herkunft. Vieles ist aber weiter unklar.

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Im Fall der Gruppenvergewaltigung eines 30-jährigen Iraners im Sauerland mit möglichem politischen Hintergrund sitzen vier Männer jetzt in Untersuchungshaft. Gegen sie ergingen Haftbefehle wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

„Die Tat ist bisherigen Ermittlungen zufolge primär auf sexuelle Erniedrigung ausgerichtet gewesen“, sagte Oberstaatsanwalt Michael Burggräf. Ein politisches Motiv werde weiter geprüft, weil Tatverdächtige und Opfer aus dem Iran stammen könnten. Außerdem sei es Gegenstand der laufenden Ermittlungen, ob das Opfer und die Tatverdächtigen sich kannten. Die Festgenommenen schweigen bislang zu den Vorwürfen.

Iserlohn: Politischer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen

In der Nacht zum Sonntag sollen ersten Vernehmungen zufolge insgesamt sechs Männer in Iserlohn einen 30-jährigen Flüchtling aus dem Iran in einem leerstehenden Brauereigebäude gefesselt und misshandelt haben. Vier Männer im Alter von 24, 34, 42 und 46 Jahren waren in der Nähe des Tatorts in einem Wald aufgespürt und festgenommen worden.

Nach zwei weiteren Tatverdächtigen werde weiter gefahndet. Die Festgenommenen haben angegeben, niederländische und dänische Staatsbürger jeweils mit iranischen Wurzeln zu sein. Die Angaben würden nun überprüft, sagte Burggräf.

Was die konkreten politischen Beweggründe der Täter sein könnten, sei allerdings Gegenstand der weiteren Untersuchungen des Staatsschutzes, sagte Burggräf. Unter anderem seien Mobiltelefone beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet würden. (dpa)