RTL-Reporterin Susanna Ohlen berichtete vom Aufräumen nach der Flut-Katastrophe. Ein Video zeigt, wie sie sich dafür absichtlich schmutzig machte. RTL beurlaubte seine Moderatorin. Die hat am Donnerstagabend reagiert.
Flut-FakeRTL beurlaubt Susanna Ohlen, weil sie sich mit Schlamm einrieb – Moderatorin reagiert
Köln. Das ging nach hinten los: RTL-Reporterin Susanna Ohlen (39) wollte sich bei ihrer Reportage aus dem Katastrophen-Gebiet als Helferin inszenieren. Nun hat sie der Sender beurlaubt.
Nach Flut-Reportage: RTL beurlaubt Moderatorin Susanna Ohlen
Der Grund: Ein Video auf der Plattform Twitter zeigt, wie sich die Journalistin vor einer Aufnahme Schlamm ins Gesicht schmiert. So sollte offenbar der Eindruck entstehen, dass sie sich aktiv an den Aufräumarbeiten in Bad Münstereifel beteiligt. Mit schmutzigem Gesicht rief sie die Zuschauer dazu auf, es ihr gleichzutun und ebenfalls mit anzupacken.
Für ihre mitreißende Reportage wurde Ohlen damals gefeiert. Der Artikel dazu trug die Überschrift: „Aufräumarbeiten nach Flut: RTL-Moderatorin Susanna Ohlen packt in Bad Münstereifel mit an”. Mittlerweile hat RTL den Beitrag gelöscht.
Nun zog der Sender personelle Konsequenzen. Auf Anfrage des EXPRESS erklärt ein RTL-Pressesprecher: „Das Vorgehen unserer Reporterin widerspricht eindeutig journalistischen Grundsätzen und unseren eigenen Standards. Wir haben sie daher direkt am Montag, nachdem wir davon erfahren haben, beurlaubt.”
In den sozialen Medien ernten RTL und seine Reporterin für die Aktion jede Menge Spott. Viele Nutzer teilten das Video, das offenbar vom Dach eines gegenüberliegenden Hauses gedreht wurde.
Am späten Donnerstagabend (22. Juli) hat Susanna Ohlen nun selbst auf den Schlamm-Skandal reagiert. Via Instagram hat sie ein Statement herausgegeben. Darin heißt es:
Schlamm-Skandal: RTL-Reporterin Susanna Ohlen reagiert
„Ich habe am Montag im Flutgebiet vor der Schalte für ‚Guten Morgen, Deutschland‘ einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Nachdem ich an den vorherigen Tagen bereits privat in der Region geholfen hatte, habe ich mich vor den anderen Hilfskräften an diesem Morgen geschämt, in sauberem Oberteil vor der Kamera zu stehen. Daraufhin habe ich mir, ohne zu überlegen, Schlamm auf meine Kleidung geschmiert. Mir als Journalistin hätte das niemals passieren dürfen. Als Mensch, dem das Leid aller Betroffenen zu Herzen geht, ist es mir passiert. Ich bitte um Verzeihung.“
Ein Schritt der Schadensbegrenzung, der bei vielen Menschen allerdings nicht gut anzukommen scheint. In den Kommentaren zu ihrem Beitrag hagelt es neue Kritik. Viele Nutzer kaufen Susanna Ohlen die späte Entschuldigung nicht ab, sehen das Statement nur als „schlechte Ausrede“. Einige wenige nehmen die Entschuldigung aber auch an.
RTL-Reporterin Susanna Ohlen insenzierte sich als Helferin
Bei der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz waren in der vergangenen Woche mehr als 170 Menschen ums Leben gekommen. In Orten wie Bad Münstereifel, Ahrweiler oder Erftstadt sind die Anwohner noch immer damit beschäftigt, die Straßen von Schutt zu befreien.
Susanna Ohlen arbeitet seit 2008 für RTL. Zwischen 2010 und 2015 moderierte sie das Nachrichtenmagazin „Guten Abend RTL”. Im Anschluss wechselte Ohlen zu „Guten Morgen Deutschland”. 2016 war sie zudem als Reporterin im RTL-Dschungelcamp in Australien im Einsatz.