Corona-Gefahr gesunken?Virologe Christian Drosten blickt auf Pandemie zurück: „hat uns vieles erspart“

Christian Drosten spricht am 14. Januar 2022 bei einer Pressekonferenz.

Christian Drosten spricht am 14. Januar 2022 bei einer Pressekonferenz. Der Virologe hat nun auf die Pandemie-Zeiten zurückgeblickt und abermals die Wichtigkeit des Impfschutzes betont.

Der Virologe Christian Drosten schätzt das Coronavirus mittlerweile im Gegensatz zu den ersten Jahren der Pandemie nur noch als ähnlich gefährlich ein wie Grippeviren. Besonders einem Faktor sei dies zu verdanken.

Der Virologe Christian Drosten schätzt das Coronavirus mittlerweile im Gegensatz zu den ersten Jahren der Pandemie nur noch als ähnlich gefährlich ein wie Grippeviren.

Die Gefahr des Virus habe sich entscheidend verändert, sagte Drosten der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag, 28. September 2024). „Inzwischen sind wir zum Glück in einer Situation, in der der Grippe-Vergleich zutrifft – das liegt daran, dass die Bevölkerung weitgehend durchgeimpft ist und sich die meisten Menschen mehrfach infiziert haben“, erklärte Drosten.

Drosten: „Die Pandemie ist Geschichte, und die sollten wir nicht verbiegen“

Er hätte zu Beginn der Pandemie nicht gedacht, dass nach einem Jahr schon wirksame Impfstoffe zur Verfügung stünden. „Das war großartig und hat uns vieles erspart.“ Das heiße aber nicht, dass von Corona keine Gefahr ausgegangen sei, sagte Drosten. „Es gab zu Beginn der Pandemie einzelne Stimmen, die gesagt haben, Covid sei mit einer normalen Grippe vergleichbar – was soll also die ganze Panikmache? Heute wissen wir, dass das klare Fehleinschätzungen waren.“

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Mit Blick auf die aktuelle Debatte sagte der Wissenschaftler: „Leider versuchen die gleichen Leute, die schon damals falsche Aussagen getroffen haben, jetzt, ihr öffentliches Image zu polieren. Die Pandemie ist Geschichte, und die sollten wir nicht verbiegen.“

Im vergangenen Sommer hatte Drosten gemeinsam mit dem Investigativjournalisten Georg Mascolo das Buch „Alles überstanden?: Ein überfälliges Gespräch zu einer Pandemie, die nicht die letzte gewesen sein wird“ veröffentlicht, in dem das Duo die Ereignisse rund um die Corona-Pandemie aufarbeitet.(dpa)