Der größten russischen Bank droht der Kollaps. Das gefährdet die Einlagen von tausenden deutschen Sparern.
Tausende deutsche Sparer in AngstErste Russland-Bank droht der Zusammenbruch
Nach den scharfen Sanktionen der internationalen Gemeinschaft drohen erste russische Banken in die Knie zu gehen. Und das hat auch Auswirkungen auf die deutschen Sparer und Sparerinnen. Denn tausende Anleger und Anlegerinnen müssen plötzlich um ihr Geld bangen!
Der Grund: In den letzten Jahren legten viele Sparer ihr Geld bei der Sberbank Direct an. Die bot 1,5 Prozent Zinsen auf die Einlagen, ein Angebot, das man bei anderen Banken nicht vorfand, wo die Niedrigzinsen an die Kunden und Kundinnen weitergeben wurden.
Sberbank bereits am ersten Tag in Turbulenzen
Das Problem: Sberbank Direct ist eine Tochter der größten russischen Bank. Die Sberbank aber kommt schon am ersten Tag der Abkopplung vom internationalen Finanzsystem SWIFT in Turbulenzen, in Moskau konnten Kunden und Kundinnen kaum noch Geld an Automaten abheben. Nun warnte die Europäische Zentralbank (EZB), dass die Sberbank Europe mit Hauptsitz in Wien sowie deren Tochtergesellschaften in Kroatien und Slowenien „ausfallen oder wahrscheinlich ausfallen“ könnten. Das berichtet die „ARD“
Die Aufseher haben offenbar erhebliche Abflüsse von Einlagen festgestellt und sehen keine Möglichkeit, wie die Liquidität innerhalb der Gruppe wieder hergestellt werden könne. Möglich, dass Russland sie zur Finanzierung des Ukraine-Kriegs nutzte.
Sberbank Österreich werden Auszahlungen untersagt
Nun handelte die österreichische Finanzaufsicht und untersagte der Bank Auszahlungen. Einzige Ausnahme: Einzelne Anleger und Anlegerinnen dürften zur Sicherung des nötigsten Bedarfs täglich 100 Euro abheben. Wer dort allerdings größere Geldsummen angelegt hat, für den dürfte es schwierig werden, an sein Kapital heranzukommen.
„Wir unternehmen alle Anstrengungen und unterstützen die Behörden uneingeschränkt, damit diese ihre Befugnisse einsetzen können, um diese beispiellose Situation im Sinne der Kunden zu meistern", versicherte Sberbank-Europe-Chefin Sonja Sarközi in einer Mitteilung.
Tschechien entzieht Sberbank die Banklizenz
Noch schwieriger ist die Situation in Tschechien, wo viele Kunden und Kundinnen aus Protest über den russischen Angriff auf die Ukraine ihr Geld abgezogen haben. Die Regierung in Prag will der Sberbank die Lizenz entziehen.
Die gute Nachricht allerdings: Bei einer Pleite der Sberbank-Gruppe müsste die österreichische Bankenaufsicht einspringen, Einlagen bis 100.000 Euro sind dadurch geschützt. Das gelte auch die deutsche Tochtergesellschaft. Wer allerdings mehr angelegt hat, könnte sein Geld verlieren.
„Im Entschädigungsfall hat die österreichische Entschädigungseinrichtung die Entschädigungsansprüche der Einleger unverzüglich zu prüfen und die geeigneten Entschädigungsmaßnahmen zu treffen“, erklärte die deutsche Bankenaufsicht BAFIN. „Die deutsche Entschädigungseinrichtung ist im Entschädigungsfall für die Durchführung der Auszahlungen zuständig und hat die Ansprüche der Einleger in der Regel innerhalb von sieben Arbeitstage nach Feststellung des Entschädigungsfalls zu erfüllen.“