„Ein Tiefpunkt“WDR-Moderatorin verrät, wen sie gewählt hat – und ist jetzt richtig sauer

Miserables Zwischenzeugnis für den Bundeskanzler: WDR-Moderatorin Carolin Courts hat am Freitag mit Olaf Scholz abgerechnet und von ihrer Stimme bei der Bundestagswahl 2021 berichtet.

von Béla Csányi  (bc)

Dieser Politik-Frust musste offenbar mal raus! WDR-Moderatorin Carolin Courts hat sich am Freitag (6. September 2024) mit deutlicher Kritik über die Bundesregierung echauffiert und dabei ausdrücklich Kanzler Olaf Scholz in die Mangel genommen.

Auf den SPD-Politiker prasselt die Kritik schon seit langer Zeit von vielen Seiten herein. Scholz verfolgen außerdem miserable Umfrage-Werte, die eine zweite Amtszeit praktisch unmöglich erscheinen lassen. Courts stellte dem Bundeskanzler ein Jahr vor den nächsten Bundestagswahlen daher ein miserables Zwischenzeugnis aus.

WDR-Moderatorin Carolin Courts fassungslos über Scholz-Aussagen

„Ist Scholz völlig beratungsresistent oder glaubt er wirklich, dass die beste Reaktion auf jedwede Entwicklung verstocktes Schweigen ist oder bestenfalls irgendwelche unkonkreten Statements Tage zu spät?“, fragte Courts zu Beginn des Podcasts „Politikum“ genervt.

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„Mal ohne Verzug die eigene Verantwortung einräumen, wenn die Rechtspopulisten anfangen, auch seinetwegen Wahlen zu gewinnen, das geht offensichtlich nicht. Zum Umgang mit dem BSW hat er auch nichts Greifbares beizutragen, nach der Messer-Attacke in Solingen und dem vereitelten Anschlag in München kamen nur Sprechblasen“, schimpfte Courts über Scholz weiter.

Als „Tiefpunkt“ bezeichnete sie den viel beachteten Auftritt von Scholz am Mittwoch (4. September) bei einem Bürgerdialog in Berlin. Dort hatte er auf die kritische Nachfrage eines Teilnehmers zu kontern versucht, ob der Fragensteller aus dem Publikum ihm nicht ein „Patentrezept“ liefern könne – weil ihm selbst offenbar die passende Lösung fehlte.

Carolin Courts auf einem Porträtfoto des WDR.

Carolin Courts moderiert bei WDR5 unter anderem den Podcast „Politikum“.

„Ich halte das für einen Ausweis völliger Hilflosigkeit“, urteilte die Moderatorin. „Und für das Gegenteil von dem Respekt, den er im Wahlkampf zum obersten Prinzip erklärt hatte. Olaf Scholz begreift ganz offensichtlich nicht, dass er so kein Volk regieren kann.“

Gleichzeitig erklärte sie auch, warum die Abrechnung mit dem Bundeskanzler für sie etwas „Persönliches“ habe. Scholz durfte bei der Wahl 2021 auf ihre Stimme zählen, verriet Courts: „Ich habe den uncharismatischen Mann nämlich leider gewählt. Und das selten so bereut wie zuletzt.“

Ihre Scholz-Schelte beendete sie dann auch mit einem regelrechten Abgesang: „Selbst in Brandenburg – eigentlich eine rote Hochburg – führt die AfD in den Umfragen. Wenn es bei der Wahl übernächste Woche wirklich so kommt, wird der ,Scholzomat‘ vielleicht mittels erzwungener Vertrauensfrage vorzeitig abgeschaltet. Wundern würde es mich nicht. Es gibt inzwischen verdammt viele Leute, die kein weiteres Mal für ihn abstimmen würden.“