Joe Biden schmeißt hinWen schickt Partei bei Wahl ins Rennen? Kamala Harris trifft Entscheidung

Nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen hat sich Joe Biden hinter seine Vize gestellt und sie als Ersatzkandidatin vorgeschlagen. Die macht nun klar: Sie will es werden.

Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf will seine Stellvertreterin Kamala Harris die Ersatzkandidatin der Demokratischen Partei werden.

„Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen“, teilte Harris in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Biden hatte Harris als Ersatzkandidatin vorgeschlagen.

Kamala Harris will Nachfolgerin von Joe Biden werden

Sie werde nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Demokratische Partei zu vereinen, kündigte die 59-Jährige an. Die Entscheidung über die Kandidatur liegt am Ende bei Delegierten der Demokratischen Partei aus allen Bundesstaaten.

Alles zum Thema Joe Biden

Biden will bei der Wahl im November nicht mehr für eine zweite Amtszeit antreten. Zuvor hatte es eine Debatte über seine geistige Fitness gegeben. Der 81-Jährige hatte bei einem TV-Duell gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump immer wieder den Faden verloren und sich verhaspelt.

Seit dem Fiasko vor einem Millionenpublikum wuchs der Druck bei den Demokraten auf Biden, sich zurückzuziehen.

Rivale Trump, Ehefrau Jill, Enkelin Naomi

Reaktionen auf den Rückzug von Joe Biden

Joe Biden (hier am 5. Juli 2024)

Joe Biden (hier am 5. Juli 2024) hat seinen Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur erklärt. In unserer Bildergalerie siehst du die Reaktionen darauf, von Rivale Trump über Enkelin Naomi bis hin zu deutschen Politikerinnen und Politikern.

Donald Trump (hier am 20. Juli 2024

Rivale Donald Trump (hier am 20. Juli 2024) reagierte mit Häme: Der 81-Jährige sei „nicht geeignet, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, und sicherlich nicht geeignet zu dienen“, erklärte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social.

US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden kommen mit der Marine One am East Hampton Airport in East Hampton, N.Y. an

Jill Biden hat den Rückzug ihres Ehemannes aus dem US-Präsidentschaftsrennen zunächst mit einem Emoji kommentiert. Die First Lady repostete über ihren privaten Account auf der Plattform X den entsprechenden Beitrag von US-Präsident Joe Biden mit zwei pinken Herzen. Das Foto zeigt das Ehepaar am 29. Juni 2024.

Naomi Biden Nea und ihr Ehemann Peter Neal

Naomi Biden (hier mit Ehemann Peter Neal am 23. Mai 2024), die Enkeltochter von US-Präsident Joe Biden hat ihren Großvater nach dessen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen gewürdigt. Sie sei „einfach nur stolz“ auf ihren Großvater. Er sei nicht nur der effektivste Präsident unserer Zeit gewesen - und werde es auch weiterhin sein, schrieb die 30-Jährige auf der Plattform X. „Unsere Welt ist heute dank ihm in vielerlei Hinsicht besser.“ Er habe sich wahrscheinlich bereits als der effektivste und wirkungsvollste Staatsdiener in der Geschichte der USA etabliert. Sie schrieb weiter: „An die Amerikaner, die ihm immer den Rücken gestärkt haben: Bleibt weiter hoffnungsvoll.“ Naomi Biden ist die Tochter von Bidens Sohn Hunter Biden.

Der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer aus New York im februar 2024

Der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer (hier im Februar 2024), hat dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf Respekt gezollt. Biden sei nicht nur ein großartiger Präsident, sondern auch ein wirklich bemerkenswerter Mensch. „Seine Entscheidung war gewiss nicht leicht, aber er hat wieder einmal sein Land, seine Partei und unsere Zukunft an die erste Stelle gesetzt“, schrieb Schumer in einer Stellungnahme. Der heutige Tag zeige, dass Biden „ein wahrer Patriot und großer Amerikaner“ sei.

Bundeskanzler Olaf Scholz, SPD, hier am 20. Juli 2024

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, hier am 20. Juli 2024) hat US-Präsident Joe Biden für dessen Rückzug von der Präsidentschaftskandidatur Respekt gezollt. „Sein Entschluss, nicht noch einmal zu kandidieren, verdient Anerkennung“, schrieb Scholz am Sonntagabend im Onlinedienst X. Scholz nannte Biden seinen „Freund“. Der US-Präsident habe „viel erreicht: für sein Land, für Europa, die Welt“, schrieb Scholz. „Dank ihm ist die transatlantische Zusammenarbeit eng, die Nato stark, die USA ein guter und verlässlicher Partner für uns.“

Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen,

„Joe Biden hat als Präsident seinem Land auf beeindruckende Art und Weise gedient. Und er tut es auch mit diesem Schritt. Mein größter Respekt!“, schrieb die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang (hier im Februar 2023) auf der Plattform X.

Norbert Röttgen

Biden habe seinen Fehler, erneut zu kandidieren, spät, aber nicht zu spät korrigiert, schrieb der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen (hier im Dezember 2021) auf X. „Auch das verdient größten Respekt. Die Demokratische Partei hat nun die Chance, den Wahlkampf noch einmal zu drehen.“

Ralf Stegner (SPD) spricht als neuer Ausschussvorsitzender nach der Konstituierenden Sitzung des Bundestags-Untersuchungsausschusses zum Bundeswehr-Abzug aus Afghanistan.

Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner (hier im Juli 2022) schrieb bei X, es sei ein „erwarteter Paukenschlag in den USA“. Am Ende sei dies alternativlos und notwendig, um den republikanischen Kandidaten Donald Trump doch noch zu besiegen.

Donald Tusk, Ministerpräsident von Polen, spricht mit Reportern vor dem Westflügel des Weißen Hauses nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten Biden.

„Lieber Präsident Joe Biden, Sie haben oft schwierige Entscheidungen getroffen, dank derer Polen, Amerika und die Welt sicherer sowie Demokratie und Freiheit stärker sind“, schrieb der polnische Ministerpräsident Donald Tusk (hier im März 2024) bei der Online-Plattform X. Er sei überzeugt, dass sich Biden davon auch bei seiner jetzigen Entscheidung habe leiten lassen. Es sei für den US-Demokraten „vielleicht die schwierigste im Leben“ gewesen, fügte der liberale Politiker hinzu.

US-Präsident Joe Biden schüttelt dem tschechischen Premierminister Petr Fiala während eines Treffens im Oval Office im Weißen Haus die Hand.

„Das ist zweifellos die Entscheidung eines Staatsmanns, der seinem Land jahrzehntelang gedient hat“, schrieb der tschechische Regierungschef Petr Fiala (hier im April 2024 mit Joe Biden) bei X. „Es ist ein verantwortungsvoller und persönlich sicher nicht leichter Schritt, der aber deshalb umso mehr Anerkennung verdient“, führte der liberalkonservative Politiker aus. Er drücke den USA die Daumen, dass aus der Wahl im November ein guter Präsident hervorgehe.

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Die US-Vizepräsidentin schrieb zu Bidens Rückzug: „Mit dieser selbstlosen und patriotischen Tat tut Präsident Biden das, was er sein ganzes Leben lang getan hat: Er stellt das amerikanische Volk und unser Land über alles andere.“ Sein bemerkenswertes Vermächtnis an Errungenschaften sei in der modernen amerikanischen Geschichte unübertroffen und gehe über das Vermächtnis vieler Präsidenten hinaus, die zwei Amtszeiten absolviert hätten.

Im vergangenen Jahr sei sie durch das ganze Land gereist und habe mit den Amerikanern über die Wahl gesprochen, so Harris. „Und das werde ich auch in den kommenden Tagen und Wochen tun.“ Sie erklärte: „Wir haben noch 107 Tage bis zum Wahltag. Gemeinsam werden wir kämpfen. Und gemeinsam werden wir gewinnen.“