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Häme nach „Triell“-PannenKritik an Moderatoren: „Fragen wie Kraut und Rüben“

Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD, hinten, l-r), Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) reden miteinander im Fernsehstudio.

Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD, hinten, l-r), Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) reden miteinander im Fernsehstudio (Bildschirmfoto). Die Kanzlerkandidaten von Bündnis 90/Die Grünen, CDU und SPD, Baerbock, Laschet und Scholz, trafen in einer TV-Diskussion bei ARD und ZDF aufeinander.

Das hatte man sich bei ARD und ZDF wohl anders vorgestellt: Im Triell zwischen Annalena Baerbock (Grüne), Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU) haperte es gleich mehrfach während der Sendung. Es rumpelte laut, eine Uhr machte Probleme, und das Moderatoren-Duo wurde stark kritisiert.

von undefined Teleschau

Berlin. Im großen „TV-Triell“ am Sonntagabend zwischen der Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, sowie ihren Konkurrenten von SPD, Olaf Scholz, und Union, Armin Laschet, blieb der ganz große Patzer der Teilnehmenden aus. Pannenfrei blieb die Sendung, die in ARD und ZDF übertragen wurde, deshalb allerdings nicht: Sie ereigneten sich in der Produktion.

Gleich zu Beginn ereignete sich das erste Malheur: Annalena Baerbock antwortete gerade auf eine Frage von Moderatorin Maybrit Illner sowie Moderator Oliver Köhr, als unüberhörbar ein lautes Geräusch im Studio zu vernehmen war. Baerbock reagierte geistesgegenwärtig: „So wie es rumpelt im Studio, so spannend wird die Bundestagswahl.“

Auf Twitter blieben die spöttischen Kommentare nicht aus. „Da ist grad Maaßen im Hintergrund kurz umgefallen, als Baerbock gesagt hat, dass die Linke eine demokratische Partei ist und die AfD nicht“, kommentierte ein User spitz. Ein anderer hatte offenbar genug von wiederkehrenden Koalitionsfragen: „Selbst das Studio hat davon genug und bricht zusammen.“ Hämisch auch dieses Bemerkung: „Das laute Poltern gerade war Friedrich Merz beim Versuch, noch aufs Podium zu kommen“. Ein weiterer spöttischer Erklärungsansatz: „Der Krach im Studio war Robert Habeck, der einen Stuhl geworfen hat.“

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Die Wahrheit ist selbstredend weniger spektakulär als es die Fantasie der Twitter-Gemeinde suggeriert: Das ZDF teilte auf eine Anfrage während der Sendung mit, dass im Gang hinter dem Studio etwas umgefallen sei.

Doch es blieb nicht bei dieser einen Panne, Annalena Baerbock fiel eine weitere auf. Die Spitzenkandidatin der Grünen bemerkte einen technischen Defekt während der Diskussion. „Wenn ich das der Fairness halber sagen darf: Die Uhr von Herrn Scholz läuft aber weiter.“ Sie bezog sich auf die Uhr, die eigentlich sicherstellen sollte, dass allen Teilnehmenden in etwa die gleiche Redezeit zugestanden wird.

In diesem Falle lief die Uhr bei SPD-Kandidat Scholz weiter. Maybrit Illner musste eingestehen: „Wir haben da offensichtlich ein technisches Problem.“ Ein Appell ging raus an die Studiotechnik, das technische Problem zu lösen - die Debatte ging jedoch unterdessen weiter.

Auch diesen Vorfall ließ die Twitter-Gemeinde natürlich nicht unkommentiert. „Mit dem Hinweis auf die weiterlaufende Scholz-Uhr dürfte Baerbock bisher am besten gepunktet haben. #Fairness“, twitterte ein Nutzer. „Baerbock erklärt ARD und ZDF, wie eine Stoppuhr funktioniert. Treffer, versenkt...“, lautete eine weitere Meinung auf dem Kurznachrichtendienst.

Bundestagswahl: Kritik an Moderation von Kanzler-Triell

Doch auch ZDF-Talkerin Maybrit Illner und ARD-Chefredakteur Oliver Köhr blieben von der Kritik nicht verschont. Dem Moderatorenduo wurde auf Twitter vorgeworfen, sich gegenseitig häufig ins Wort zu fallen. So sei im Sendungs-Ablauf nicht klar geregelt, wer wann eine Frage stellen könne. Deshalb kam es immer wieder zu Überschneidungen. „Wenn sich die Moderatoren häufiger gegenseitig unterbrechen als die Triellanten... Echte Profis am Werke“, twitterte Olaf, Storbeck, Korrespondent der „Financial Times“ hämisch.

Das „Hamburger Abendblatt“ zeigte sich in einem Kommentar überrascht, dass die RTL-Moderatoren Peter Kloeppel und Pinar Atalay bei ihrer Triell-Moderation vor zwei Wochen eine ungleich größere „Ruhe und Souveränität“ ausgestrahlt hätten. Demgegenüber hätte das zweite Triell „gerade in den ersten 45 Minuten seltsam unstrukturiert“ gewirkt.

„Die Übergänge von einem Themenblock zum anderen waren oft abrupt, mehrfach fielen sich die Moderatorinnen Maybrit Illner und Oliver Köhr ins Wort, sodass man nicht den Eindruck hatte, als hätten die beiden ein schlüssiges Konzept.“ Der „Tagesspiegel“ urteilte noch schärfer: „Ihre Fragen wirken streckenweise wie Kraut und Rüben.“ (tsch)