Der zweite „Dinner“-Abend in Paderborn beginnt für Franjo gleich mit dem Albtraum eines jeden Gastgebers. Dabei hat er sich den ganzen Tag so gut vorbereitet.
„Das perfekte Dinner“Franjo erlebt Getränke-Albtraum – seine Gäste leiden drunter
![Sehr ärgerlich: Der Vorfall ist dem Gastgeber richtig peinlich.](https://static.express.de/__images/2025/02/11/1cdaa4b2-2f7b-4aa4-a759-e58d58aa0a35.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1126&fm=jpeg&s=1ed8c54ad85637727432c9861b314b25)
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Sehr ärgerlich: Der Vorfall ist dem Gastgeber richtig peinlich.
Mit Geflügel in der Hand öffnet Franjo (68) die Tür zu seinem Paderborner Zuhause: „Ich begrüße euch mit der Ente.“ Die heißt Alfredo und deutet das heutige „Dinner“-Motto „Ente gut, alles gut“ an.
Alfredo selbst wohnt bei Franjo im Bauerngarten und wird natürlich nicht verspeist: „Die Enten aus dem Garten? Niemals!“ Trotzdem ist Ente „eine meiner Lieblingsspeisen an Fleisch“.
„Das perfekte Dinner“ in Paderborn: „Trinke jetzt zum Aperitif meinen Schuh aus“
Inzwischen ist Franjo Rentner, früher hat er als Medizin-Controller in einem Krankenhaus gearbeitet. Damit dem 68-Jährigen nicht langweilig wird, engagiert er sich als Schulbegleiter und in weiteren Ehrenämtern.
„Ich hoffe, dass ich entspannt bleibe, dass alles gelingt und nichts in die Hose geht“, lacht Franjo am Vormittag, während er routiniert sein Drei-Gänge-Menü zubereitet. Es gibt:
Vorspeise: Eingelegter Graved Lachs auf Wildsalat und Roggenbrot-Croûtons Hauptspeise: Lackierte Entenbrust à l'orange mit frischem Apfelrotkohl und Rotweinbirne an Preiselbeeren und Schneebällchen Nachspeise: Pistazienparfait mit Orangensalat
„Da hat er sich auf jeden Fall was vorgenommen“, interpretiert Marco (27) den ambitionierten Menüplan. „Mit der Entenbrust steht und fällt alles.“ Laura (32) freut sich einfach auf den Abend bei Franjo: „Der ist ja so unendlich lebensfroh.“
![Entenbrüste stehen heute auch auf der Speisekarte, aber natürlich nicht die eigenen aus dem Garten.](https://static.express.de/__images/2025/02/11/4eb0a593-2824-4848-bcf4-729f627a4c1e.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1126&fm=jpeg&s=c5bd5a5b7e0a809b9d82666af91940d2)
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Entenbrüste stehen heute auch auf der Speisekarte, aber natürlich nicht die eigenen aus dem Garten.
„Ich hoffe, der Abend gelingt mir“, schenkt Franjo frisch umgezogen den Aperitif ein. Dann klingeln die Gäste. Die bittet der Gastgeber charmant auf die Terrasse: „Ihr könnt auf einem toten Schaf-Fell sitzen.“ Er trägt das Tablett mit den Getränken nach draußen: „Das perfekte Dinner kann beginnen.“
Dann passiert der Albtraum jedes „Dinner“-Gastgebers: Alle Gläser kippen nach vorne um. „Oh nein, das ist die erste Pleite“, ärgert sich Franjo, während sich die Gäste den Alkohol von der Kleidung wischen. „Es war eine unvergessliche Begrüßung“, lacht Laura.
Pina (54) kriegt vor Lachen kein Wort mehr heraus. Minira (46) formuliert das Missgeschick so: „Das war echt ein spritziger Anfang.“ Marco meint trocken: „Dann trinke ich jetzt zum Aperitif meinen Schuh aus.“ Schnell eilt Franjo in die Küche zurück, um die Gläser neu zu befüllen: „Das ist ja peinlich.“
![Der Nachtisch: ein Pistazienparfait mit sehr viel Obst drumherum. Bei der Dekoration hat sich Franjo sehr viel Mühe gegeben, den Gästen ist ein bisschen zu viel los auf dem Teller.](https://static.express.de/__images/2025/02/11/a8c884ce-591d-4e94-9a3b-b6ef4e557fbb.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1126&fm=jpeg&s=f9933c35a98c615e9a0ef8074f730ecd)
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Der Nachtisch: ein Pistazienparfait mit sehr viel Obst drumherum. Bei der Dekoration hat sich Franjo sehr viel Mühe gegeben, den Gästen ist ein bisschen zu viel los auf dem Teller.
Sollte das auf der Karte ausgewiesene Roggenbrot selbstgebacken sein? „Nein, das erwarten die nicht“, meint Franjo und schneidet ein gekauftes Brot in kleine Croûtons-Würfel. Pina würde den Kauf durchgehen lassen: „Für die Croûtons ist es jetzt nicht so wichtig.“
Am Graved Lachs hat sie jedoch etwas auszusetzen: „Ich fand den Lach etwas zu salzig.“ Dann spricht Laura ihren Hauptkritikpunkt aus: „Ich fand es ein bisschen schade, dass das Roggenbrot nicht selbst gebacken war.“
Die Entenbrust à l'orange ist Franjos Lieblingsgericht. Mit dem Ergebnis ist er zufrieden: „Ich finde, die Ente hat genau den Punkt.“ Doch was sagen die Gäste? Marcos Erwartungen sind erfüllt: „Man hat gemerkt, dass es eine gute Fleischqualität war. Vielleicht minimal drüber.“ Den Garpunkt findet auch Laura nicht optimal: „Ich habe mir die ein bisschen rosaner gewünscht. Und ich fand den Teller prinzipiell so ein bisschen überwürzt.“
Dass am Tisch niemand redet, interpretiert Franjo so: „Es ist so still, ich denke, es schmeckt.“ Doch Laura schweigt aus einem anderen Grund. „Bevor du was Böses sagst, sag lieber gar nichts“, entscheidet sie sich zur Höflichkeit. Dabei kämpft sie gegen die Würze: „Huh, ich habe so viel Pfeffer im Mund.“
Zuletzt serviert Franjo einen bunten Obstteller mit Pistazienparfait. „Ich habe doch etwas gebraucht für diese Gestaltung“, entschuldigt er seine lange Abwesenheit. „Mir gefällt es. Und euch?“ Alle nicken: „Schön!“ Und wieder wird geschwiegen. „Das Parfait war von der Cremigkeit richtig, richtig gut. Aber mir war es auf dem Teller einfach zu viel“, meint Laura.
„Der Anfang des Cocktails, der hat mich total gestört, dass das so in die Hose gelaufen ist“, resümiert Franjo sein Dinner. „Es war der Schreck des Abends.“ Trotzdem übernimmt er mit 31 Punkten vorerst die Führung. (tsch)