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„Hören Sie mal auf“Schon der erste Fragesteller im ZDF bringt Laschet aus der Fassung

Armin Laschet (hier am 9. September in Berlin) stellte sich im ZDF den Bürgerfragen.

Armin Laschet (hier am 9. September in Berlin) stellte sich im ZDF den Bürgerfragen.

Armin Laschet war am Donnerstag (9. September) als CDU-Kanzlerkandidat im ZDF bei „Klartext, Herr Laschet“. Schon der erste Fragesteller setzte Laschet unter Druck.

Berlin. Es sei eine Frage „zum Warmwerden“, so drückte es ZDF-Moderatorin Bettina Schausten aus. Armin Laschet stellte sich am Donnerstagabend (9. September) den Wählerinnen und Wählern im ZDF bei „Klartext, Herr Laschet“.

Doch die erste Frage kam von der ZDF-Moderatorin – und die dürfte dem CDU-Kanzlerkandidaten unangenehm gewesen sein.

Über die schlechten Umfragewerte vor der Bundestagswahl wolle Laschet ja nichts mehr hören – „aber wahrnehmen werden Sie es wohl“, so Schausten. Was denn seine Erklärung dafür sei, so ihre Frage.

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Armin Laschet im ZDF zerknautscht: „Wir merken, es wird knapp“

Laschet lächelte zerknautscht. So richtig warm wurde er offenbar doch nicht dabei. „Wir merken, es wird knapp“, sagte Laschet. Man könne jetzt aber nur noch abwarten, was in den 17 Tagen noch passiert.

Dann ging es um die Unwetter-Katastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz. Ein ZDF-Beitrag zeigte die Zerstörungen in der Region. Ein junger Mann aus Ahrweiler, der in dem Beitrag selbst durch seine Heimat führte, war dann auch im Studio.

„Klartext, Herr Laschet“: Junger Mann aus dem Ahrtal schildert Hochwasserkatastrophe

„Wenn das kein Weckruf ist, was dann?“, so der junge Mann. Dann wird er emotional an klagt an: „16 Jahre CDU, das sind 16 Jahre voller Versäumnisse in der Klimapolitik. Diese Versäumnisse haben unsere Existenz zerstört.“

Seine Frage an Laschet: „Sie haben gesagt, es braucht jetzt mehr Tempo beim Klimaschutz. Aber warum soll ich ihnen das glauben?“

Laschet holte weit aus, sprach über den Kohleausstieg, Atomausstieg. Und äußerte dann einen überraschenden Gedanken: „Wir haben die falsche Reihenfolge gewählt: Wir sind zuerst aus der Kernenergie ausgestiegen, dann aus der Kohle. Eigentlich hätten wir es anders herum machen müssen.“

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Armin Laschet zeigte sich engagiert und durchaus angriffslustig: Als ihm der junge Mann aus Ahrweiler mehrfach ins Wort fiel, polterte Laschet los: „Hören Sie mal auf“...

Man müsse natürlich noch viel mehr machen, kehrte Laschet dann zurück zum Thema. Alle Industrien müssten auf Klimaneutralität umgestellt werden. Beispiel ThyssenKrupp. Aber das sei ein großes und auch langwieriges Unterfangen.

Einem Chef eines mittelständischen Unternehmes gab Laschet recht, der den Bürokratie-Wahnsinn bemängelte. In NRW habe man bereits mit dem Abbau begonnen. Aber noch mehr sei nötig.

Hier hatte der NRW-Ministerpräsident einen starken Moment, als er ausführte, wie seiner Ansicht nach wirtschaftliches Wachstum am ehesten zustande komme: Indem man die mittelständische Wirtschaft nicht gängelt, sondern ihr Freiheiten zur Entfaltung gewährt. Und dass das Aushandeln von Löhnen und Tarifen Aufgabe der Gewerkschaften sei. (jv, jan)