„Ich bin einer, der's gerne anders macht“: Das gilt nicht nur für Günthers farbenfrohe Hemden, sondern auch für die Einrichtung seines eigenwilligen Hauses und die Handhabung eines bayerischen Schweinebratens. Doch zum Finale von „Das perfekte Dinner“ (VOX) in Augsburg wird's für „Günni“ richtig eng.
„Perfekte Dinner“Nach Null-Punkte-Ansage: Babsi geht mit Günni hart ins Gericht – „verbrannt oder zu weich“
„Bei mir kommt die Vision von innen raus, und dann setze ich sie einfach um“: Willkommen zur ultimativen Günni-Show, dem Highlight der „Perfekten Dinner“-Runde in Augsburg.
Nachdem die vier „Mädels“ (Günni) mit Stil und Raffinesse überzeugten, setzt Günther (56) auf radikale Individualität.
„Das perfekte Dinner“: Das ist Günnis Menü
Das riesige Haus des Maler- und Lackiermeisters, dekomäßig irgendwo zwischen Landhaus, Geisterbahn, Terrakotta-Wischtechnik und „Die Geissens“ angesiedelt, ist Schauplatz für sein Lebensmotto. Motto: „Ein Gaumenschmaus für die Seele auf Bayrisch“
„Ich hab den Mut, in jeder Hinsicht selbstständig zu sein.“ Sein Menü hat sowohl regionale als auch spirituelle Komponenten:
- Vorspeise: Flädlesuppe / Brätstrudel / Kräuterpfannkuchen mit Rinder- und Gemüsebrühe vereint
- Hauptspeise: Schweinebraten mit süßer Gewürzmischung ummantelt, gepaart mit Kartoffelknödel und dunkler Biersoße, Krautsalat
- Nachspeise: Topfenknödel mit Fruchtspiegel
Und weil er gerne aus dem Vollen schöpft, spart Günni weder mit Farbe noch mit jovialen Sprüchen: „Wenn bei mir etwas schiefläuft, ändere ich höchstens den Weg, aber niemals mich selbst.“
„Das perfekte Dinner“: Günni – „Manche bezeichnen mich als verrückt oder wahnsinnig“
So bunt wie die Koi-Karpfen in seinem Teich sind seine schwindelerregend gemusterten Oberhemden.
„Manche bezeichnen mich als verrückt oder wahnsinnig“, klärt Günni über sein Image auf. Aber wen wundert es bei einer Kindheit mit 13 (!) Geschwistern, dass jedes Mittel recht ist, um irgendwie hervorzustechen?
Die „Mädels“ versprechen sich auf jeden Fall einen lustigen Abend. „Günther – das ist alles andere als Understatement“, prophezeit Dani (41).
„Das wird nicht 'Das perfekte Dinner', sondern ‚Die perfekte Impro‘“, ist sich Babsi (36) sicher. Als Günnis humoristischer Sidekick wird sie an diesem Abend zu seiner rechten Hand – und reißt einfach Drinkzubereitung sowie Service an sich.
„Ich helf dir jetzt einfach mal“, beschließt sie angesichts Günnis bedachtem Tempo und dem Hunger der anderen. Aber wieso hetzen, wenn auch ein Schweinebraten mehrere Stunden in einem Sud von Rotwein, Bier, Kräutern, Gemüse und Honig marinieren muss? Mit locker ins feine Haar gesteckter Lesebrille bleibt Günther jedenfalls unerschütterlich bei sich: „Wenn's läuft, läuft's. Alles super.“
„Das perfekte Dinner“: Fünf Gnadenpunkte von Babsi – Dani gewinnt mit 37 Punkten
„Ich gebe Günni 0 Punkte“, gab Babsi bereits vor einigen Tagen als scherzhaftes Motto aus. Im Lauf des Dinners wird es allerdings ernst. Die Kruste des Schweinebratens ist laut der kritischen Landwirtstochter „entweder verbrannt oder zu weich“, das Fleisch zu trocken, die Deko mit in einen Apfel gepiekstem Kräutersträußchen zu...bunt.
Rettung verspricht allerdings das Dessert: Die „goldigen“ Topfenknödel ergeben ein „tolles Mundgefühl“, so Alina (35). Unter Günthers Protest („Der schöne Blaubeerspiegel!“) bestellen Babsi und Dani noch Zimt und Zucker, dann steht die Nr. 1 ihrer Runde fest: Dani trägt mit 37 Punkten den Sieg davon.
Derweil bildet Günther das ehrenvolle Schlusslicht mit 23 Punkten. Hätte schlimmer kommen können. Aber Babsi steckt die Karte mit der Null zum Glück wieder weg und ringt sich im zweiten Anlauf zu fünf Gnadenpunkten durch. Das Fazit bleibt bei Babsi: „Geile Grubbe, geile Woche.“ (tsch)