„Das Perfekte Dinner“ widmet sich in RTLs „Woche der Vielfalt“ ganz der LGTBQIA+-Community. Am ersten Tag werden bei Gastgeber Max erst einmal die Pronomen geklärt, mit denen sich die Teilnehmenden ansprechen.
„Das perfekte Dinner“Tim schaut bei „Mr. Gay Germany“ auf eine Trophäe ganz genau
Es scheine „da draußen“ immer noch „Personen“ zu geben, die mit Begriffen wie „Cis-“ und „Transgender“ nicht viel anfangen können, wundert sich Kathy (24). Er/sie versteht sich ohnehin als „genderfluid“: „Mal Mann, mal Frau und meistens irgendwo dazwischen“, verortet sich das 24-jährige Model.
„Dann klären wir erstmal, mit welchen Pronomen wir uns vorstellen wollen!“ schlägt Partyschlagersängerin Josi (28) vor, die vor 13 Jahren ihre Transition begann. „Ich nehme meistens ‚Max‘“, sagt Max (35), in einem weiblichen Körper geboren und heute als Aktivist, „Diversity-Berater“ und Kinderbuchautor tätig. Als erste Transperson ist er frisch gekürter „Mr. Gay Germany“ und sichtlich stolz auf seine glitzernde Siegesschärpe, die auch das Interesse von Tim (32) weckt.
Kein Wunder, ist dieser doch Kirchenmann – wenngleich als evangelischer Priester eher ornatsfremd und dazu schwul. Abgerundet wird die Gruppe von Influencerin Steph (29), die eher ihr „Menschsein“ als ein Geschlecht betont – mit leichter Betonung in Richtung Mann.
Special bei „Das perfekte Dinner“: „Kochen ist Selfcare“
Ach ja, und um Kochen wird es in dieser „Dinner“-Woche auch gehen – wenn auch höchstens als Vehikel für diverse Anliegen rund um das „Feiern von Unterschieden“ (Max). „Es geht um Sichtbarkeit'“, formuliert es Josi (Erfolgssong: „Zeig mir deine Melonen“) und zupft erneut ihr phänomenales Outfit zurecht. Klar, für die LGTBQIA+-Themen, und gleichzeitig auch ihre fotogenen Protagonist:innen.
Als durchaus willkommene Abwechslung zu den Rinderbratenjus an Selleriepüree-tröpfelnden Exemplaren im Vorstadt-Eigenheim sieht man/frau sie in ihren mehr oder weniger kruscheligen Wohnungen an einem einfachen Kaffeefilter oder Bruschetta-Scheibe verzweifeln - und es mit cooler Message („Ich helfe den Leuten zu mehr Selbstliebe“) direkt posten.
Max („Kochen ist für mich elementare Selfcare“) bildet da sofort die Ausnahme: Sich selbst bezeichnet er als „vielleicht nicht perfekten, aber sehr, sehr guten Koch“. Natürlich auch kein ganz n... – aber halt, Hilfe, was heißt denn schon „normal“?
Sein Menü ist vegan („Hab ich aus sportlichen Gründen angefangen“), voll von frisch angerösteten Gewürzen und angenehmer Säure gewidmet:
Motto: „Eine vegane Zitrus-Reise“
- Vorspeise: Spargelsuppe mit Kurkuma und Orangenöl
- Hauptspeise: Seitan-Steaks mit überbackenem Zitronen-Kräuter-Blumenkohl und crunchy Fächerkartoffeln
- Nachspeise: Mango-Lime-Cheesecake
Nie ohne Prosecco – auch nicht beim „perfekten Dinner“
Die Suppe scheint Josi schon mal zu schmecken: „Wie ein Orgasmus im Mund“, schwärmt der Reality-Profi ("Take Me Out", DSDS). Mit der zweiten „Allesfresserin“ der Runde, Kathy ("Ich hab nicht so viel Wissen"), ist sie sich einig: „Vegan hab ich mir schlimmer vorgestellt“.
Die Einführung in Seitan-Steak, Quinoa-Bratlinge und Seidentofu-Cheesecake gelingt hervorragend und war ohnehin nicht missionarisch angelegt. Alles kann, nichts muss - dieses Motto wird die Woche begleiten, ebenso „Ihr seid perfekt, wie ihr seid“. Und eine Zutat ist sowieso gesichert, wie der stolze 38 Punkte absahnende Max beim Aperitif erklärt: „ LGTBQIA+ geht nicht ohne Prosecco.“ (tsch)