„Ich strebe die zehn Punkte an“, spricht Jürgen und wetzt die Messer. An Tag 4 lädt er seine Düsseldorfer Gäste nach Neuss zum Show-Cooking ein. Doch vor lauter Pinzetten-Kocherei vergisst er ein bisschen die Basis.
„Das perfekte Dinner“Düsseldorfer lässt den Show-Koch raushängen – vergisst aber etwas Entscheidendes
„Wenn ich meine eigenen Ansprüche nicht erreiche, dann ist es für mich kein perfekter Abend“, macht sich Jürgen (37) an Tag 4 von „Das perfekte Dinner“ mächtig Druck. „Ich bin zu detailverliebt, sehr perfektionistisch und filigran.“ Dabei hat der Manager im Technologiebereich seine Liebe zum Kochen erst vor zwei Jahren entdeckt. Inspiration für sein Motto „Frühjahr in Düsseldorf“ ist die „Düsseldorfer Brauhausküche“.
„Bis die Gäste kommen, habe ich 26 Zubereitungsschritte“, zählt Jürgen seinen Plan durch. Dafür zieht er extra eine Kochjacke an, damit kann er sich besser auf die Zubereitung konzentrieren.
„Das perfekte Dinner“: Natalie – „Man muss sich an den Geschmack gewöhnen“
Sarah (33) erwartet eine Kochshow: „Jürgen ist schon so eine Rampensau.“ Julia (25) schätzt den Gastgeber als pedantisch ein: „Ähnlich wie ich gestern, vielleicht sogar noch ein bisschen krasser.“
Der Lacher ist das holländische „Reserviert“-Schild, das Julia bereits bei Marc (38) mitgehen ließ und auf ihre gedeckte Tafel stellte. Jürgen tat es ihr gleich – somit ist die Stimmung schon mal bestens. „Ist schon bisschen Show-Cooking“, so Julia.
- Vorspeise: Aubergine / Rote Bete / Mayonnaise / Sauerteig
- Hauptspeise: Spießbraten / Kartoffeln / Spitzkohl / Grünkohl / Sherry
- Nachspeise: Kirsch-Cheesecake / Schokoladenmousse / fermentierte Zwetschgen / Vanille
Mit der Pinzette dekoriert der Foodie seine Vorspeise. Den vegetarischen Tatar-Happen nehmen alle direkt in der Küche ein. Natalie (29) findet: „Man muss sich schon ein bisschen an den Geschmack gewöhnen.“ Der war ihr insgesamt zu „laff“. Marc stimmt zu: „Eine Prise mehr Salz bei der Avocadocreme, und dann wäre das die Zehn-Punkte-Vorspeise gewesen.“
„Das perfekte Dinner“: „Würde mir und dir keinen Gefallen tun, wenn ich das esse“
Der Spießbraten brutzelt auf dem Grill in der Outdoor-Küche. Das fette Fleisch vom Duroc-Schwein war für Jürgen „ein bisschen risikoreich, weil Schwein isst nicht jeder“. „Mir war es von der Textur her zu durchwachsen, zu fettig“, lässt Marc sein Stück liegen.„Da würde ich mir und dir jetzt keinen Gefallen tun, wenn ich das esse.“
Natalie ist beim Fleisch nicht wählerisch, meint aber ebenfalls: „Es war grenzwertig heute.“ Außerdem fehlt Marc ein bisschen der Geschmack. Pescetarierin Sarah kann nur die Beilagen und die Pilzalternative beurteilen: „Es sah gut aus, aber wenn man es probiert hat, hat die Würze gefehlt.“
„Jetzt kommen wir zum Angstgegner“, macht sich Jürgen an die Mousse au Chocolat. Die Verkostung der Masse stimmt ihn zuversichtlich: „Das werden die 10.“ Natalie findet jedoch die Kombi aus Schoko, Kirsch und Cheesecake gewöhnungsbedürftig: „Das klang für uns so verwirrend.“ Sarah bemängelt außerdem: „Es war kein Cheesecake. Es war eher ein Frucht-Tartelette.“
„Das perfekte Dinner“: Natalies Fazit – „Geschmack auf der Strecke geblieben“
Nach dem Dessert schätzt sich Jürgen realistisch ein: „10 glaube ich nicht. Dafür war es zu extravagant.“ Natalie fasst zusammen: „Jürgen hat sich ein wenig in der Liebe zum Detail verloren. Dadurch ist der eine oder andere Geschmack auf der Strecke geblieben.“ Mit 34 Punkten zieht er trotzdem mit Julia gleich auf Platz eins. (tsch)