„Das perfekte Dinner“ in Bielefeld: Der Ehemann von Kandidatin Regina behauptet tatsächlich, sie könne nicht kochen – wenn er sich da mal nicht getäuscht hat.
„Das perfekte Dinner“Ehemann zweifelt – und die Punkte für NRW-Kandidatin sind tatsächlich eine Sensation
Als Baby kam Regina mit ihrer Familie aus Kirgisistan nach Deutschland. Ihre Wurzeln hat sie nicht nur dank der Großmutter, die immer noch in ihrer Bielefelder Nachbarschaft lebt, nie vergessen. Und so ist ihr Menü an Tag 4 von „Das perfekte Dinner“ (Vox) in Bielefeld nicht nur von russisch-zentralasiatischer Finesse geprägt, sondern auch von einer streng geheimen Würzmischung, die ihr die Oma kurz vor dem Dinner-Event noch zur Abrundung zusteckte.
- Vorspeise: Funchosa-Glasnudelsalat
- Hauptspeise: Russische Manti treffen Rucola mit zweierlei Dips
- Nachspeise: Schoki-Himbeer-Eis
„Klingt einfach, aber hat sicher einen Pfiff im Hintergrund“, vermutet Gourmet-Kollege Franz (33) angesichts der simpel gehaltenen Gänge-Beschreibungen. „Ob sie die Glasnudeln wohl selbst herstellt?“, mutmaßt der Purist im Beisein des strengen Ältesten der Runde, Johannes (68), beim Lesen der Menükarte.
„Wäre eine große Herausforderung und ziemliche Leistung“, findet der Rentner und Enkel des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Als Regina von diesen Ansprüchen Wind bekommt, weiten sich ihre Augen: „Das kann doch keiner wirklich erwarten!“
„Hauptsache, die Männer werden satt“
Was die handwerklich unerbittlichen Herren nicht ahnen: Reginas wahre Challenge besteht nicht nur an diesem Abend darin, ihrem Ehemann zu beweisen, dass sie tatsächlich kochen kann – auch vor einem Millionenpublikum. Das scheint ihr der durch Abwesenheit glänzende Göttergatte nämlich nicht zuzutrauen: „Er isst schon gerne deftig, aber nicht meine Spezialitäten, sondern eher ein Steak. Dass ich je beim ‚Perfekten Dinner‘ angenommen werde, hat er nicht geglaubt.“
Solche Zweifel färben ab: „Ich glaube, dass ich eine eher mittelmäßige Köchin bin“, sagt Regina, während sie in Windeseile zweierlei raffinierte Dips püriert und sorgfältig sternförmige Teigtaschen mit Hackfleischfüllung fabriziert. Ihr kulinarisches Mantra hat sie wie die Handgriffe von ihrer Oma übernommen: „Hauptsache, die Männer werden satt.“
Traumbewertungen für die Tiefstaplerin
In dieser Hinsicht muss man sich am vierten Abend der westfälischen Runde keine Sorgen machen: Johannes' charakteristisches „Donnerwetter!“ erklingt bereits beim Aperitiv, natürlich bestem russischem Wodka zu Kaviarhäppchen: „Das ist echt Ostblock.“ – „Hat mir ein Arbeitskollege empfohlen, soll schmecken wie Saft“, berichtet Regina, die selbst keinen Alkohol trinkt: „Danach geht es mir nicht so gut.“
Im Laufe der Gänge hören die überraschten Hymnen nicht auf: Als „unbeschreiblich gut“ empfindet Johannes die Dips zu den Manti, und Sabines (61) Fazit lautet „insgesamt perfekt“. Begeisterungsstürme ruft das kalt-warme Dessert hervor, das einmal nicht von der Oma stammt: „Das ist aus YouTube.“
Das schlägt sich auch beim Ranking nieder: Einzig Franz vergibt neuen Punkte – von Johannes, Sabine und dem bisherigen Spitzenreiter Andreas (45) gibt es die Höchstwertung. Mit 39 von 40 Punkten zieht Tiefstaplerin Regina unangefochten auf Platz 1. (tsch)