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KommentarIst Mola Adebisi ein Sexist? Ex-Moderator mit gefährlichen Aussagen im Dschungel

Das Foto zeigt Mola Adebisi an Tag 16 des Sommer-Dschungelcamps

Mola Adebisi überrascht im Dschungelcamp mit seinen rigiden Ansichten über Geschlechterrollen.

Mit Aussagen über Geschlechterrollen sorgte Mola Adebisi im RTL-Dschungelcamp für Debatten. Manche mögen seine Ansichten vielleicht als konservativ bezeichnen – dabei sind sie einfach nur veraltet und erschreckend. Ein EXPRESS.de-Kommentar.

von Thimon Abele  (tab)

Es war sein großer Durchbruch: Als VIVA-Moderator wurde Mola Adebisi (51) in den 1990er-Jahren bekannt. Der mittlerweile eingestellte Sender bezeichnete sich selbst als „Jugend- und Musiksender für Pop und Fun“ und das Programm richtete sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene.

Das Ganze ist mittlerweile lange her, seit 2004 war Mola Adebisi nicht mehr für VIVA tätig. Doch das Image des coolen, immer jung und frisch wirkenden, stets am Puls der Zeit agierenden Moderators, hat er sich bis heute bewahrt. Es passt fast wie die Faust aufs Auge, dass ausgerechnet er im vergangenen Jahr das 90er-Jahre-Festival „Ewig jung“ in Thüringen moderierte.

Dschungelcamp: Mola Adebisi sorgt für Geschlechterdebatte

Umso mehr überrascht – und erschreckt – es, was Mola Adebisi im Dschungelcamp von sich gibt, wenn es im Camp um das Thema Geschlechterverhältnisse geht. Ganz ungeniert präsentiert er hier seine zum Teil völlig veralteten Ansichten. In Folge 13 war das Ganze zum ersten Mal Thema, wobei man Mola Adebisi zugute halten muss, dass er sich hier ziemlich undeutlich und an einigen Stellen auch recht unglücklich ausgedrückt hatte.

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Das kann man von seinen Aussagen in Folge 16 (auf Abruf bei RTL+) nicht behaupten: So sind er und Gigi Birofio (25) sich etwa einig, dass die jeweiligen Frauen an ihrer Seite sich weniger sexy anzuziehen haben, wenn sie alleine unterwegs sind – weil die Gentlemen die Damen dann nicht vor unerwünschten Anmachversuchen anderer Männer beschützen können. „Ich kann nicht auf sie aufpassen. Dann sage ich: ‚Ne, das geht nicht“‘, so Mola Adebisi.

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Feministinnen und Feministen kritisieren dieses Verhalten aus mehreren Gründen: So basiert es auf der Annahme, dass Frauen beschützt und kontrolliert werden müssen, was auf einem alten patriarchalen Verständnis der Geschlechterrollen basiert. Außerdem verstößt es gegen das Prinzip der Gleichberechtigung, wenn Männer Frauen diktieren, wie sie sich zu verhalten haben. Und nicht zuletzt ist die Idee, dass Frauen ihre Kleidung anpassen müssen, um sich vor Belästigung zu schätzen, auch eine Form des „Victim-Blaming“. Da Opfern sexueller Gewalt so eine Mitschuld an den Taten zugeschrieben wird.

Mola Adebisis Ansichten sind aber nicht nur veraltet, an einigen Stellen ist es auch richtig gefährlich, was er hier vor einem zum Teil minderjährigen Millionenpublikum ausbreitet. Als Kader Loth (51) etwa über ihr Faible für „Bad Boys“ und „schwere Jungs“ spricht, merkt der trocken an: „Darf man nicht heulen, wenn es aufs Maul gibt.“ Mit ziemlicher Sicherheit möchte der ehemalige VIVA-Star hier nicht Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, aufgrund ihrer Partnerwahl eine Mitschuld daran zuschieben – unbewusst(?) tut er aber genau das!

Ähnlich heikel ist es, wenn er sich als bekanntes TV-Gesicht hinstellt und in aller Öffentlichkeit davon fabuliert, dass Männer Frauen in Beziehungen bestimmte Dinge verbieten dürften. Als Georgina Fleur (34) etwa anmerkt, ihr könne niemand was verbieten, kontert Mola Adebisi lapidar: „Jeder kann dir was verbieten, das ist totaler Unsinn!“ Und dann behauptet er sinngemäß: Wenn du unvernünftig bist, musst du dir was verbieten lassen.

Das habe nichts damit zu tun, dass man Frauen geringschätze, sondern mit der Aufgabe des Mannes als Beschützer. Gerade beim Thema Kleidung scheint der Ex-Moderator Verbote für gerechtfertigt zu halten: „Du kannst ja nicht ein Party-Outfit anziehen, wenn du zum Kindergeburtstag gehst. Da sage ich: ‚ne‘“, betonte er.

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Was lässt sich also festhalten? Zum Glück gibt es auch Frauen im Camp! Vor allem Kader Loth (51) und Georgina Fleur lassen diese zum Teil sexistischen Aussagen zum Glück nicht einfach so stehen und bieten ordentlich Paroli – was in diesem Fall wirklich wichtig ist. „Wenn mir jemand was verbietet, dann ist vorbei“, stellt Georgina Fleur klar – richtig so! Und Kader Loth macht dem ehemaligen VIVA-Star klar, dass Frauen Entscheidungen für sich selbst treffen können: „Es gibt ja auch Frauen, die Jahre lang alleine gelebt haben, die auf eigenen Beinen ihr Leben gemeistert haben.“

Und zu Mola Adebisi? Der ist privat in festen Händen, im Februar dieses Jahres hat er geheiratet. Über seine Ehe sagte er im Dschungeltelefon: „Die klassischen Geschlechterrollen funktionieren bei uns gut.“

Es bleibt aber festzuhalten, dass einige seiner Aussagen im Camp frauenfeindlich und wirklich gefährlich sind. Ist Mola Adebisi also ein Sexist? Will er einer sein? Ziemlich sicher nicht. Genau deshalb sollte er sich nun aber dringend mal reflektieren, informieren und seinen Horizont erweitern. Denn wie sagt es Sarah Knappik (37) bereits treffend: „Das ist Neandertaler-Denken!“