Fuerteventura – Für Kinder klingt es sicher wie das Paradies – viele Erwachsene betrachten es eher als Vorstufe der Hölle. June und Kello Schirmacher-Möller haben eine ganz besonderen Wunsch für ihre Kinder Jamie, Julie und Jessi: Sie sollen in purer Freiheit aufwachsen. Und das Heißt: ohne Schule.

Dafür wandern die Schirmacher-Möllers nach Fuerteventura aus (begleitet von „Goodbye Deutschland“, 21. Dezember, 20.15 Uhr, Vox und auf Abruf bei TVNOW), wo es keine Schulpflicht gibt. Dafür mehrere „Freilerner“-Familien.

Heißt: Die Kinder sollen nicht in der Schule, sondern im Alltag lernen.

„Goodbye Deutschland“: Kinder der Schirmacher-Möllers gehen nicht in die Schule

Die Schirmacher-Möllers finden: „Wir begleiten unsere Kinder weiterhin, verzichten dabei aber komplett auf Einrichtungen und ich denke, anstatt Formeln auswendig zu lernen, ist es viel wichtiger, Empathie und ein friedvolles Miteinander zu erlernen mit Respekt vor Neuem und anderen Denkweisen.“

Lernen sollen die Kinder im Alltag. Etwa das Rechnen beim Einkaufen. Wenn ihr Sohn dann gerade keine Lust hat, die Uhr zu lernen, ist das eben so. „Er braucht das nicht. Es gibt genug Uhren, die die Zeit digital anzeigen“, so Vater Kallo. Wenn er es brauche, werde er es schon lernen.

Die Eltern sagen: „Wie die Welt funktioniert und was man alles braucht, rechnen und schreiben, lernen Kinder aus dem täglichen Leben und aus eigenem Antrieb heraus.“

Die Fans der Sendung sehen das offenbar ganz anders. Auf der Instagram-Seite von „Goodbye Deutschland“ finden sich viele Kommentare von Menschen, die sich über die Vorgehenswiese der Auswanderer aufregen. Dort heißt es etwa:

1. Schule ist ein Privileg. Das den Kindern zu nehmen, ist bitter.
2. Ich stelle mir deren Zukunft schwierig vor. Wie soll ohne einen Schulabschluss eine Ausbildung oder ein Studium starten?
3. Welche Qualifikationen bringen denn die Eltern mit, um die Kinder zu unterrichten?
4. Das funktioniert nicht für das ganze Leben. Diese Kinder tun mir leid.
5. Man sollte den Kindern die Zukunft nicht so verbauen. Was sollen die denn später Mal arbeiten ohne Abschluss?
6. Man nimmt den Kindern dadurch die Zukunft, da unser Leistungssystem mit dieser Art von Bildung nicht zurecht kommt.

Auf ihrer eigenen Instagram-Seite berichten die Schirmacher-Möllers regelmäßig von ihrem Auswanderer-Leben auf der Kanarischen Insel. Dort bekommen sie für ihr Lebens-Modell ohne Schule viel Zuspruch.

Die Zukunft wird zeigen, ob ihre Kinder auch ohne die Schule gut durchs Leben kommen. (sku)